Brot für die Welt: "Dinner for one - Dinner for all" zum Jahreswechsel
27. Dezember 2016
Unter dem Motto "Dinner for one - Dinner for all" will die evangelische Hilfsaktion "Brot für die Welt" zwischen Weihnachten und Silvester 40.000 Postkarten in Hamburg verteilen. Sie sollen kostenlos über "CityCards" in Restaurants, Kneipen und Kinos angeboten werden, sagte Jutta Fugmann-Gutzeit vom Diakonischen Werk in Hamburg. Man wolle mit den Postkarten die traditionelle Aktion "Brot statt Böller" ausweiten und zu Spenden für die gesamte Arbeit von "Brot für die Welt" aufrufen.
Die Silvesterknaller-Protestaktion "Brot statt Böller" war 1981 in der evangelischen Kirchengemeinde Bargteheide erfunden worden. Vier Jahre später wurde die knappe und provozierende Formel erstmals bundesweit verwendet. Seitdem breitete sie sich aus - und wurde in den 35 Jahren ihres Bestehens vielfach variiert.
Schon 1989 empfahl die Diakonie "Dinner for all" statt "Dinner for one". Diesmal wurde das Motto umgedreht: Die Postkarte zeigt das legendäre, plattgetretene Tigerfell aus dem NDR-Sketch mit Freddie Frinton und daneben eine pralle Korn-Ähre - "Dinner for all". 1990 folgte der "Fifty - fifty"-Appell: "Wenn schon Böller, dann auch Brot". Ein Jahr später hieß es: "Diesmal möglichst oben ohne".
Aktion mit Tradition
1995 rief die "Aktion Kassenbon" dazu auf, die gleiche Summe wie für Böller und Raketen auch an "Brot für die Welt" zu spenden. Ende der 90er Jahre wurde die "Knall-Diät" empfohlen, und zur Einführung des Euro hieß es im Dezember 2001: "Warum die letzte Mark verpulvern?"
"Brot für die Welt" hat in der vergangenen Aktion über 1,26 Mio. Euro aus Hamburg erhalten (Zahlen vom August 2016). Allein die Heiligabend-Kollekte 2015 aller evangelischen Kirchen in Hamburg erbrachte 522.800 Euro. Bundesweit kamen 57,5 Mio. Euro zusammen. Das waren 1,8 Millionen mehr als im Vorjahr.
Hintergrund
Im Zentrum von "Brot für die Welt" stehen die Überwindung von Hunger und Mangelernährung, die Förderung von Bildung und Gesundheit, der Schutz natürlicher Lebensgrundlagen und die Wahrung der Menschenrechte. Neu bewilligt wurden im vergangenen Jahr 553 Projekte in 79 Ländern. Die meisten Mittel (33 Prozent) flossen nach Afrika.