Kirchenmusik

C-Kurs Popularmusik feiert 25-jähriges Jubiläum

Die Absolventinnen und Absolventen des vergangenen C-Kurses Popularmusik.
Die Absolventinnen und Absolventen des vergangenen C-Kurses Popularmusik.© Fachbereich Popularmusik

07. August 2019 von Lena Modrow

Den C-Kurs im Bereich Popularmusik gibt es nun schon 25 Jahre. Die Pop-Ausbildung für nebenberufliche Kirchenmusiker war damals ein absolutes Novum: Die damalige Nordelbische Kirche, die später in der Nordkirche aufging, war die erste Landeskirche in Deutschland überhaupt, die so etwas anbot.

Im September 1994 ging es los auf dem Koppelsberg (Plön) mit dem ersten Kurs, der damals noch im Nordelbischen Jugendpfarramt angesiedelt war – also getrennt von der „klassischen“ Kirchenmusik. „Popmusik hatte vor 25 Jahren im Gottesdienst noch nichts verloren“, sagt Jan Simowitsch, heutiger Leiter des Fachbereichs Popularmusik. Umso erstaunlicher deshalb, dass sein Vorgänger Hartmut Naumann es schaffte, den C-Kurs zu etablieren. „Das war ein Paradigmenwechsel“, sagt Simowitsch. „Es war seiner Zeit voraus.“

Hartmut Naumann, einst Leiter des Fachbereichs Popularmusik in der Nordkirche, ist nun Studienleiter des Hochschulzweigs der Evangelischen Popakademie und Prorektor der Hochschule für Kirchenmusik in Herford.

Vergleichbar mit dem "klassischen" C-Kurs

Da es ja schon eine klassische C-Kurs-Prüfungsordnung gab, hat Naumann, der damals noch Leiter des Fachbereiches Musik beim Nordelbischen Landesjugendpfarramt in Plön war, diese Ordnung auf die Popularmusik übertragen. „Aber alles noch einen Tick schwerer gestaltet, damit die Kollegen aus der klassischen Kirchenmusik nicht sagen konnten, das seien nur Spielereien“, erzählt Simowitsch. Ziel sei schließlich von Anfang an gewesen, die C-Kurs Teilnehmer in den verschiedenen Bereichen populärer Musik so fit zu machen, dass ihr Abschluss mit dem „klassischen“ C-Kurs vergleichbar ist.

„Ich halte die Ausbildung für sehr wichtig und gelungen, und sie wird dazu beitragen, eine offensichtliche Ausbildungslücke zu schließen. Ich war schon etwas verblüfft darüber, wie wenig Wissen und wie wenig Praxis die Kirchenmusiker im Bereich der populären Musik haben. Das sind sicher alle souveräne Musiker, die ihre Literatur spielen können – die aber große Probleme haben, improvisatorisch mit Material umzugehen, stiltypisch zu harmonisieren und zu wissen, was da rhythmisch eigentlich passiert. Ein Grund ist bestimmt die fehlende Ausbildung – aber auch, dass es oft nicht ‚ihre‘ Musik ist. Darum ist es ganz wichtig, die Ausbildung weiterzuführen."

(Prof. Ralf Beutler, Musikhochschule Dresden, Dozent)

"Mich hat besonders der Unterricht in Arrangement und Harmonielehre weitergebracht. Die Chorsätze, die ich seitdem für meinen Gospelchor geschrieben habe, klingen viel mehr nach Gospel. Ich weiß besser, wie ich bestimmte Stimmungen durch Harmonien ausdrücken kann. Durch die Chorleitungsworkshops bin ich auch im Dirigieren viel eindeutiger und effektiver geworden."

(Hauke Petersen, Journalist, Absolvent des C-Kurses)

"Heute werde ich in meiner Gemeinde von unserer Kirchenmusikerin  mehr als 'Kollege' betrachtet. Leute, die diese Ausbildung machen, könnten ernstgenommenere Gesprächspartner im Bereich der Kirchenmusik ihrer Gemeinde werden."

(Peter Klukas, Pastor, Absolvent des C-Kurses)

Schon mehr als 200 Absolventen

„In der Nordkirche wird der C-Kurs Popularmusik sehr gut angenommen – von den klassischen Kirchenmusikern auch als Fortbildungsmöglichkeit“, sagt Simowitsch. In den vergangenen Jahren haben schon mehr als 200 Personen den eineinhalbjährigen Kurs absolviert; vom Studenten über den Pastor bis zum Elektrotechniker. „Manche haben sich danach sogar entschieden, Kirchenmusik zu studieren“, sagt der Leiter des Fachbereichs.

Jan Simowitsch, Leiter des Fachbereichs Popularmusik in der Nordkirche© Lena Modrow

Andere Landeskirchen zogen nach

Seit der „Erfindung“ des Pop-C-Kurses im Norden zogen einige Landeskirchen nach, aber längst sind es noch nicht alle, die eine solche Ausbildung anbieten. „Wir haben auch immer wieder Teilnehmer aus anderen Landeskirchen dabei, zum Beispiel aus Oldenburg, Hannover oder Bremen“, sagt Simowitsch. Der neueste, 17. C-Kurs startet nun im September, zu dessen Auftakt dann auch das 25-jährige Jubiläum gefeiert wird.

Ausbildung zum Kirchenmusiker

In Deutschland gliedert sich die berufliche Qualifizierung zum Kirchenmusiker in vier Stufen:

  • D-Prüfung: Kirchenmusiker mit Ausbildung im Kirchenkreis und Prüfung
  • C-Prüfung: etwa zweijähriger Besuch eines C-Seminars oder Studium an einer Kirchenmusikschule mit nachfolgendem C-Abschluss für den nebenberuflichen eigenverantwortlichen kirchenmusikalischen Dienst
  • B-Prüfung: vierjähriges Studium mit B-Prüfung an einer Kirchenmusikschule, Musikhochschule oder Akademie für den hauptberuflichen Dienst
  • A-Prüfung: 4- bis 6-jähriges A-Studium oder 2-jähriges Zusatzstudium für B-Kirchenmusiker, jeweils mit A-Prüfung für den hauptberuflichen Dienst an Hauptkirchen mit besonderen künstlerischen Schwerpunkten etwa in der Chorarbeit oder dem Orgelspiel sowie Leitungsaufgaben

Zu den Ausbildungsinhalten eines hauptamtlichen Kirchenmusikers gehören unter anderem die Fächer Orgelspiel, Klavier und Gesang.

Aus- und Fortbildungsangebote für Kirchenmusiker in der Nordkirche

 

 

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