Gottesdienste

Chorfest Dreiklang: "Singen ist eine Hoffnungssprache, die die Welt braucht"

Besucher beim Chorfest in Lübeck
Besucher beim Chorfest in Lübeck© Olaf Malzahn, Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg

17. Juli 2016 von Simone Viere, Maren Warnecke

Mit 30 Gottesdiensten im gesamten Lübecker Stadtgebiet hat Sonntag (17. Juli) der dritte und letzte Tag des diesjährigen Chorfestes "Dreiklang" der Nordkirche begonnen. Alle vier Bischöfe und die Bischöfin der Nordkirche hielten Predigten. In den Gottesdiensten wurde für die Opfer und Betroffenen von Anschlägen, Krieg und anderen gewaltsamen Auseinandersetzungen gebetet, für Verletzte, Trauernde und Helfer sowie für die Überwindung von Hass und Gewalt.

Landesbischof Gerhard Ulrich predigte in St. Lorenz, Bischof Dr. Andreas von Maltzahn in St. Marien sowie Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit in Luther-Melanchthon. In St. Aegidien hielt Bischof Gothart Magaard die Predigt und in der Fischerkirche St. Andreas in Lübeck-Schlutup Bischöfin Kirsten Fehrs.

Landesbischof Ulrich:  "Kirche - das ist eine große, vielfältige Gemeinschaft, die trägt"

Landesbischof Gerhard Ulrich, Vorsitzender der Ersten Kirchenleitung der Nordkirche, sagte in seiner Predigt: "Viele spüren ganz lebendig Gottes Gegenwart: in ihren musikalischen Erfahrungen und in den Begegnungen in diesen drei klingenden Lübecker Tagen. Spüren Freude am Lebens-Klang des Glaubens. Erleben Mut zur Offenheit sich selbst gegenüber: für das, was wir im Leben wirklich brauchen, worauf wir bauen, woran unser Herz wirklich hängen kann - damit wir getragen sind und von guten Mächten wunderbar geborgen. Damit wir unsere Offenheit für andere entdecken, für die gemeinsame Suche nach dem, was unser Leben schön macht und ihm Sinn verleiht. Das macht die Herzen weit und lässt uns erfahren: Kirche - das ist eine große, vielfältige Gemeinschaft, die trägt."

Bischof von Maltzahn: "Musik baut Brücken"

Dr. Andreas von Maltzahn, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern mit Sitz in Schwerin, sagte in seiner Predigt: "Musik baut Brücken, den Urgrund allen Lebens neu für sich zu entdecken. Denn die Musik hat die Kraft, mich über mich selbst hinauszuführen - hin zu dem Horizont der großen Menschheitsfragen: 'Warum ist überhaupt etwas und nicht nichts? Worin liegt der Sinn unseres Lebens? Wie werden wir unserer Bestimmung gerecht?' Wo wir diesen Fragen nachgehen, gewinnt unser Leben Tiefe und Weite, und wir werden möglicherweise überrascht entdecken, dass Gott uns näher ist als gedacht. Wenn unsere Herzen gestimmt sind durch das Musizieren oder durch das Erleben großer Musik, dann werden wir achtsam sein für das Leben um uns herum. Wir werden achthaben auf die, deren Notlage nur selten noch mediale Aufmerksamkeit erregt."

Bischöfin Fehrs: "Singen ist eine Hoffnungssprache, die die Welt braucht"

Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, sagte in ihrer Predigt: "Das Chorfest zeigt eine tragende Gemeinschaft der Singenden, die viel mehr ist als ein Zusammenklang von Stimmen. Es erklingt eine eigene Sprache des Glaubens. Singen ist eine Hoffnungssprache, die die Welt braucht. Weil sie über das hinaussingt, was jetzt ist. Sie ist aufrichtig, voller Ehrlichkeit, Tiefe und Glauben, dass es gut werden wird. Singen kommt aus dem Herzen und verbindet uns mit dieser Dimension, die wir nicht im Griff haben und auch gar nicht haben müssen. Die Sängerinnen und Sänger geben 'Frau Musica', wie Luther sie nannte, Stimme. Sie schenken den Gemeinden unzählige Stunden aufregender und aufwühlender, aber auch leiser und beruhigender Musik."

Bischof Magaard: Gegen die schrillen Klänge von Hass und Feindschaft ansingen

Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein, sagte in seiner Predigt: "Vielstimmig singen wir heute und insgesamt bei unserem Nordkirchen-Chorfest 'Dreiklang' von Gott. Wir dürfen um Gottes Willen die Botschaft seiner frei- und frohmachenden Gnade nicht verschweigen und müssen das Licht unserer Begabungen, unserer Begeisterung für Gottes Sache leuchten lassen. Das ist auch an der Zeit, denn auf unserem Kontinent sind wieder die schrillen Klänge von Hass und Feindschaft zu hören - von denen wir hofften, dass sie überwunden wären. Wir müssen dagegen ansingen, und wir werden auf die Liebe Gottes nur mit Gastfreundschaft, mit Großzügigkeit und eben auch mit Musik in dieser Welt antworten können."

Bischof Abromeit: "Wir brauchen solche Begegnungen mit gemeinsamem Singen"

Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern mit Sitz in Greifswald, sagte in seiner Predigt: "Ich erinnere mich gerne an das erste Chorfest der Nordkirche 2012 in Greifswald. Wir Pommern haben uns damals sehr gefreut, dass das erste große Fest der gerade gegründeten Nordkirche bei uns stattfand. Wir brauchen solche Begegnungen mit gemeinsamem Singen, mit guten Gesprächen und Andachten, um uns kennenzulernen mit unseren unterschiedlichen Traditionen und Geschichten. Deshalb freue ich mich sehr, dass heute in Lübeck das zweite Chorfest der Nordkirche gefeiert wird und ich wieder dabei sein kann. Musik ist eine Sprache, die mit dem Herzen gesprochen wird. Es ist wunderbar, wenn wir gemeinsam in dieser Sprache Gott loben."

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