CSD in Hamburg mit hunderttausenden Menschen - Kirchen-Truck, Glitzer-Segen und queere Church
02. August 2025
Zur Christopher Street Day (CSD) Demo am Sonnabend in Hamburg sind mehr als 250.000 Menschen auf die Straße gegangen. Unter dem Motto „Wir sind hier, um zu bleiben. Queere Menschen schützen“ hatten sich rund 140 Gruppen angemeldet, so der Verein Hamburg Pride. Die Kirche war mit einem Truck, einem Segenszelt und queeren Gottesdiensten präsent.
Party und Demonstration zugleich: Das ist der Christopher Street Day. Besonders in diesem Jahr, denn Anfeindungen und Gewalt gegenüber queeren Menschen nehmen zu. Unter dem Motto „Vielfalt ist Segen. Diskriminierung beenden!“ ist auch in diesem Jahr ein Truck der Kirche durch die Hamburger Innenstadt gezogen.

Es werde für Vielfalt, Selbstbestimmung, Diversität und gegen jede Form von Gewalt und Diskriminierung gegen sexuelle Minderheiten demonstriert, teilten die Hamburger Kirchenkreise dazu mit.

Rückschritte in der Gesellschaft
Das diesjährige CSD-Motto greife die Sorgen in der queeren Community vor gesellschaftlichen Rückschritten auf, betonten die Veranstaltenden von Hamburg Pride: Während Gewalt gegenüber queeren Menschen und auch CSD-Demonstrationen immer häufiger das Ziel von Angriffen werden, fahre die Bundesregierung ihre Unterstützung und Solidarität mit queeren Communities zurück.

Auch Pröpstin Botta beobachtet das: "Wir machen Rückschritte in der Gesellschaft." Weiter sagte sie:
Queerness verliert etwas an der Selbstverständlichkeit, die hart erkämpft wurde. Das belastet viele Menschen sehr.
„Wir sind kein Trend und unsere Existenz kein Debattenthema. Wir sind Teil dieser Gesellschaft und uns stehen die gleichen Rechte zu wie allen anderen“, sagten die Co-Vorsitzenden von Hamburg Pride, Jenny Saitzek und Christoph Kahrmann. Der Verein fordert umfassende Schutzmaßnahmen für queere Menschen.
Glitzer-Segen vor Hauptkirche St. Petri
Zusätzlich zum Truck gab es einen "Segens-Tisch" vor der Hauptkirche St. Petri. Das Team von der Ritualagentur st.moment hatte gemeinsam mit Tash Hilterscheid, Pastorenperson für queersensible Bildungsarbeit in der Nordkirche, Segnungen und Gespräche angeboten.

Neu im st.moment-Team war Mo Ott. Ott ist non-binäre Pfarrperson aus der Evangelischen Kirche im Rheinland und wird ein Jahr bei der Ritualagentur mitarbeiten. „Für mich ist das ein klares Zeichen, dass Spiritualität und Kirche für alle da sind, unabhängig von Geschlecht, Identität, Sexualität oder Lebensentwurf.“
