Der Mönchsweg – Pilgern und Radwandern durch den Norden
20. Juni 2025
Der Mönchsweg ist ein malerischer Radfernweg, der sich über 530 Kilometer von Bremen bis nach Puttgarden erstreckt. Er bietet nicht nur atemberaubende Landschaften und kulturelle Highlights, sondern vor allem eine beeindruckende Vielfalt an Kirchen.
Entlang des Mönchswegs lassen sich rund 100 Kirchen entdecken – ein vielseitiges Zeugnis sowohl katholischer als auch evangelischer Tradition.
Architektur und Geschichte am Wegesrand
Die Route ist etwa 530 Kilometer lang und führt durch Bremen, Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein. Sie folgt alten Wegen der Christianisierung und verbindet bedeutende Kirchen und Klöster miteinander.
Der Mönchsweg ist durchgehend ausgeschildert und eignet sich gleichermaßen für Radfahrerinnen und Radfahrer wie auch für Wandernde.
Die Kirchen am Wegesrand sind nicht nur Orte des Glaubens, sondern auch architektonische Zeitzeugen. Einige beeindrucken durch barocke Elemente und reich verzierte Altäre, andere zeigen eine schlichte Eleganz, die ganz im Geist der Reformation steht. Zu sehen sind große Bauwerke mit filigranen Details ebenso wie kleine Dorfkirchen, hölzerne Glockentürme oder die typisch norddeutschen Backsteinkirchen.

Startpunkt Bremen: Der St. Petri Dom
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Wer die gesamte Strecke erleben möchte, beginnt die Tour am Bremer St. Petri Dom. Der heutige Bau wurde im 11./12. Jahrhundert im romanischen Stil begonnen, später gotisch umgestaltet und im 19. Jahrhundert bedeutend erweitert. Die beiden Türme ragen 90 Meter in die Höhe – ein beeindruckender Auftakt.
Von dort führt der Weg über das Künstlerdorf Fischerhude zu den Klosteranlagen in Zeven und Harsefeld. Weiter geht es durch das Alte Land entlang des Elbdeichs. Dort fällt eine bauliche Besonderheit ins Auge: Viele Kirchtürme stehen separat neben den Kirchen, da der weiche Marschboden das Gewicht sonst nicht tragen könnte.

Mit der Fähre nach Schleswig-Holstein
Nach einem Stopp in der Hansestadt Stade erfolgt die Überfahrt mit der Elbfähre von Wischhafen nach Glückstadt – der Einstieg in den schleswig-holsteinischen Abschnitt, der allein etwa 342 Kilometer umfasst.

Hier folgt der Weg weitgehend den Stationen des Apostels Vizelin (um 1090-1154), der Kirchen in Neumünster, Bad Segeberg und Bosau am Plöner See gründete und später Bischof von Oldenburg wurde. Vorbei geht es auch am Kloster Nütschau, wo bis heute Benediktinermönche leben. Ein Gästehaus lädt dort zum Innehalten und Verweilen ein.

Klosterleben und stille Wälder
Die Route setzt sich fort durch die hügelige Landschaft der Holsteinischen Schweiz mit ihren zahlreichen Wäldern und Seen und führt schließlich zur Ostseeküste – unter anderem zum Kloster Cismar und weiter auf die Insel Fehmarn. Wer mag, kann von dort mit der Fähre nach Dänemark übersetzen. Dort verläuft der Mönchsweg unter dem Namen „Munkevejen“ von Rødby bis Roskilde weiter.

Orgelklänge entlang des Weges
Viele Kirchen entlang des Weges beherbergen wertvolle Orgeln, die oft eine jahrhundertealte Geschichte haben. Werke renommierter Orgelbauer wie Arp Schnitger verleihen den Räumen eine besondere klangliche Atmosphäre – zum Beispiel in der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi.

In der Kirche befindet sich auch das "Pilgerzentrum im Norden". Hier gibt weitere Informationen zum Mönchsweg sowie zu anderen Pilgerwegen in der Nordkirche und darüber hinaus.