Der Garten der Sinne im Christian Jensen Kolleg in Breklum ist ein beliebter Ort zum Verweilen und Genießen. Seit 2021 gehört der „Perlen des Glaubens-Garten“ als eigenständiger Bereich dazu. Angelegt von einer Gruppe des Frauenwerks in Nordfriesland, widmet er sich mit seiner außergewöhnlichen Gestaltung einem ganz besonderen Thema: den Perlen des Glaubens.
Das aus 18 Perlen bestehende Armband wurde 1995 von dem schwedischen Bischof Martin Lönnebo ersonnen. Mit verschiedenen Perlen soll es beim Gebet begleiten und zum Nachdenken anregen. Die Perlen tragen Namen wie „Perle der Liebe“, „Geheimnisperle“ oder „Gottesperle“ – Themen, die zur Reflexion oder zur Versenkung einladen. Im Perlengarten in Breklum haben die Frauen die kreisförmige Grundform des Armbands aufgegriffen. Am Ende schließt sich der Kreis – um wieder von vorn zu beginnen.
Für Claudia Hansen, Leiterin der Evangelischen Frauenarbeit im Kirchenkreis Nordfriesland, war dieser Garten das Ergebnis ihrer persönlichen Auseinandersetzung mit den Perlen des Glaubens. Für sie stand schnell fest, dass sich diese Inhalte ideal mit einem Garten verbinden lassen. „Wer auf einem Berg steht oder am Meer, der erfährt unmittelbar, dass nicht alles von Menschen gemacht ist. Deshalb ist für mich die Natur der Ort, an dem ich mich mit Glaubensthemen befassen kann. Hier werden Menschen noch einmal ganz anders erreicht“, erklärt sie.
Das kleine Grundstück von ca. 100 qm, das ihr und den ehrenamtlich beteiligten Frauen zur Verfügung gestellt wurde, forderte sehr viel Einsatz von allen. Mit großem Zeit- und Arbeitsaufwand musste es zunächst umgegraben und über Wochen von Unkraut und Bewuchs befreit werden.
Der kreative Prozess begann mit jedem Segment, das die Frauen gemeinsam bepflanzten. So nahmen nach und nach alle Bereiche bei den monatlichen Treffen Gestalt an. Dabei bemerkten die Beteiligten, dass es nicht egal war, mit welcher Perle sie sich gerade befassten.
Was sind unsere Gottesvorstellungen? Sind sie gleich oder verschieden? Und wie können wir das darstellen? Das waren die Fragen, die uns bei der Arbeit begleiteten“, erinnert sich Claudia Hansen. So galt es, mit der Auswahl der Pflanzen dem Thema Ausdruck zu verleihen. Welche Blütenfarben, welche Kräuter sind passend? Welche Elemente versinnbildlichen das Motiv? „Jedes Perle macht etwas mit uns – und mit den Menschen, die den Garten besuchen. Jede und jeder von uns verbindet etwas damit – Gedanken und Gefühle entstehen oder werden geweckt“, beschreibt es die Frauenbeauftragte.
Zunächst war der Perlengarten nicht als dauerhaftes Projekt für die Teilnehmerinnen geplant. Er sollte nach der Fertigstellung dem Christian Jensen Kolleg überlassen werden. Doch die Verbundenheit, die sich unter den Frauen und mit dem Garten entwickelte, ließ diesen Gedanken bald verblassen. Mittlerweile ist der Perlengarten ein spirituelles Langzeitprojekt geworden. Und auch Männer gehören nun zu den Menschen, die die Anlage pflegen und gestalten – anfangs, weil eine der Frauen gerne ihren Partner mitbringen wollte.
Die Mitglieder der Gruppe beteiligen sich am Perlengarten ganz so, wie es für sie passt. Wer länger pausieren möchte oder nur unregelmäßig dabei sein kann, ist ebenso willkommen wie diejenigen, die sich regelmäßig engagieren. Die offene Gemeinschaft heißt alle willkommen – unabhängig vom eigenen Glauben – oder Nichtglauben.
Doch Claudia Hansen erlebt immer wieder, dass hier spirituelle Fragen auf sehr persönliche Weise ausgetauscht und besprochen werden – beispielsweise zu Themen wie Tod, Alleinsein oder Liebe. So wird die grüne Oase für viele zu einem Ort des Glaubens.
Als Anregung für eigene Lebens- oder Glaubensfragen ist in jedem Abschnitt eine Keramikplatte mit dem Namen der Perle und mehreren Fragen zu finden.
„Fühle ich mich geliebt? Wen liebe ich?“ heißt es beispielsweise bei der Perle der Liebe.
„Inzwischen nehmen wir uns in jedem Jahr ein Teilstück vor und arbeiten daran“, sagt Claudia Hansen. „Dabei merken wir, dass immer wieder Veränderungen stattfinden. Was wir uns anfangs ausgedacht haben, muss nicht so bleiben. Manche Dinge entwickeln sich oder entstehen durch Zufall – wie zum Beispiel das Bruchstück eines Grabsteins, das ich bei einem Steinmetz aus dem Schutt gezogen habe. Es liegt jetzt bei der Perle der Nacht.“
Der Perlengarten in Breklum ist längst kein Geheimtipp mehr. Auch Anfragen zur Gestaltung oder zum Pflanzplan erreichen Claudia Hansen. „Aber das ist nicht das Wesentliche – jede Gruppe muss sich selbst damit auseinandersetzen. Nur dann kann es gelingen“, ist sie überzeugt.
„Für mich ist der Perlengarten wie eine Tür, die sich öffnet“, erzählt eine der Frauen, die von Anfang an dabei waren. „Eine Tür zu einer Gemeinschaft, in der jeder Mensch willkommen ist.“
Unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Nordkirche. Montags 9-11 Uhr und mittwochs 15-17 Uhr. Mehr unter kirche-gegen-sexualisierte-gewalt.de
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