Slam an der Westküste

Der Wettstreit um die beste Predigt

Fünf Kontrahenten und zwei Projektinitiatoren des Predigt-Slam: Friedemann Magaard (v.l.), Michael Goltz, Gesche Schaar, Hildegard Zeriadtke, Björn Högsdal, Philipp Busch und Ingo Pohl.
Fünf Kontrahenten und zwei Projektinitiatoren des Predigt-Slam: Friedemann Magaard (v.l.), Michael Goltz, Gesche Schaar, Hildegard Zeriadtke, Björn Högsdal, Philipp Busch und Ingo Pohl.© Kirchenkreis Nordfriesland/Inke Raabe

15. Januar 2018 von Inke Raabe, Lena Modrow

Fünf Theologen und der Wettstreit um die beste Auslegung der Bibel – darum geht es beim 2. Predigt-Slam der Westküste am 11. Februar in Husum. „Die Idee ist bundesweit einzigartig“, sagt Poetry-Slammer Björn Högsdal, der nun schon einige Text-Wettstreite gesehen hat.

„Uns ist es wichtig, dass es sich dabei um einen Gottesdienst handelt“, betont Friedemann Magaard, Leiter des Christian Jensen Kollegs in Breklum. Er regte das Projekt gemeinsam mit Inke Raabe, Pastorin für Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Nordfriesland, an. Und der Ablauf dieses Gottesdienstes ist eigentlich ganz „normal“: Es gibt Lesungen, Gebete und Lieder, und in der Mitte steht die Predigt. Nur die ist – und das kann in evangelischen Gottesdiensten schon mal vorkommen – eben anders als sonst. Statt der einen Predigt des einen Pastors gibt es stattdessen fünf kurze Predigten von verschiedenen Personen zum einen vorgegebenen Predigttext.

Jeder hat nur drei Minuten Zeit für seine Predigt

Der Gottesdienst in der St. Marien-Kirche Husum beginnt am 11. Februar um 9.30 Uhr.

Kirchengemeinde St. Marien Husum

Die „Kontrahenten“ bei diesem Slam der anderen Art sind: Michael Goltz, Pastor in Schwabstedt, Philipp Busch, Pastor in St. Johannis auf Föhr, Ingo Pohl, Pastor in Keitum auf Sylt, Hildegard Zeriadtke, Prädikantin im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg, und Gesche Schaar, Vikarin in der Friedenskirche Husum. Sie ist die Vorjahres-Siegerin vom 1. Predigt-Slam 2017 in Heide.

Sie zu entthronen könnte erklärtes Ziel der übrigen vier sein. Dem ist aber keineswegs so. Die Kolleginnen und Kollegen sind begeistert bei der Sache und freuen sich miteinander über jede gelungene Formulierung. Denn darauf kommt es an beim Predigt-Slam: Jeder hat nur drei Minuten Zeit. Da muss jedes Wort sitzen, da müssen die Pointen stimmen, da darf auch mal geschmunzelt werden. Es sind nur drei Minuten, um die Herzen der Gemeindeglieder zu erobern und für den Predigttext zu begeistern. Das ist schon hohe Kunst.

Im Workshop Techniken und Methoden zum Slammen gelernt

Aus diesem Grund hatten Friedemann Magaard und Inke Raabe auch Björn Högsdal eingeladen. In einem Workshop stellte der erfahrene Slammer Techniken und Methoden vor, er führte die Teilnehmenden in die Welt des Poetry-Slams ein und begleitete ihre ersten Schritte in diesem Metier. „Ich bin ganz begeistert, was in so kurzer Zeit entstanden ist“, sagte Högsdal am Ende. Und er hat da schon Erfahrung: Högsdal organisierte schon zahlreiche Poetry-Slams in Schleswig-Holstein und Hamburg und gibt darüber hinaus viele Workshops in Schulen. Mit den Theologen war es dem Experten noch einmal eine besondere Freude. Denn: Sie sind es gewohnt, mit Menschen und mit Worten umzugehen, und sie lernen schnell.

Gottesdienste als "Geplärr"?

Doch der  Predigttext aus dem Buch Amos ist dieses Mal schon eine harte Nuss: 750 Jahre vor Christus rechnet der Prophet scharfzüngig mit der etablierten Religion seiner Zeit ab und kritisiert insbesondere die Gottesdienste als „Geplärr“. Die fünf Predigenden legen auf ihre ganz eigene Weise aus, was das für unsere Zeit und unsere Kirche bedeuten kann.

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