Statistik

Diakonie: Wohnungslosigkeit verharrt auf hohem Niveau

Laut Statistik trifft die dramatische Lage auf dem Wohnungsmarkt zunehmend Frauen und Kinder (Symbolbild)
Laut Statistik trifft die dramatische Lage auf dem Wohnungsmarkt zunehmend Frauen und Kinder (Symbolbild)© epd-Bild

17. April 2019

In Schleswig-Holstein waren auch 2018 wieder Tausende Menschen wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht. Das ergibt die aktuelle Statistik der diakonischen Wohnungslosenhilfe, die in Kiel vorgestellt wurde.

 Internet: www.diakonie-sh.de

Demnach trifft die dramatische Lage auf dem Wohnungsmarkt zunehmend Frauen. Die Diakonie Schleswig-Holstein fordert deshalb größere Anstrengungen im sozialen Wohnungsbau, eine effiziente Mietpreisbremse sowie ein flächendeckendes Verbot, Wohnraum dauerhaft in Ferienwohnungen umzuwandeln.

"Seit Jahren beobachten wir, dass immer mehr Menschen ihre Miete nicht mehr bezahlen können oder keine Wohnung finden", sagte Diakoniechef Heiko Naß. Das sei ein Zustand, den die Gesellschaft nicht hinnehmen dürfe. Zwar könnten die Beratungsstellen und Notunterkünfte der Diakonie diese Menschen auffangen, die erste Not lindern und gemeinsam mit ihnen Perspektiven entwickeln. Doch gelöst werden könne das Problem nur mit deutlich mehr Anstrengungen im sozialen Wohnungsbau. "Da sehen wir die Landesregierung und die Kommunen in der Pflicht", sagte Naß.

"Landesregierung und Kommunen in der Pflicht"

7.456 Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen haben im vorigen Jahr die Beratungsstellen, Tagestreffs und Notunterkünfte der Diakonie in Anspruch genommen. Die Zahl ist fast so hoch wie 2017. Der Vergleich mit 2014 zeige, wie dramatisch sich die Situation entwickelt hat. Damals wurden laut Diakonie 5.401 Fälle gezählt. Brennpunkte heute sind Lübeck, Kiel, Flensburg und Neumünster. Aber auch der ländliche Bereich wie zum Beispiel Nordfriesland ist von Wohnungslosigkeit betroffen.

Zunehmend Frauen betroffen

Besonders gravierend ist Naß zufolge die stetig zunehmende Zahl betroffener Frauen. Sie lag 2018 bei 2.284, knapp ein Drittel aller Fälle. Zum Vergleich: 2014 waren es 17 Prozent. Außerdem sei bei Frauen die versteckte Wohnungslosigkeit besonders hoch, so dass auch hier von einer größeren Dunkelziffer auszugehen sei. Davon seien auch Kinder betroffen. Für Familien müsse daher ein deutlich besserer Kündigungsschutz gelten und es müssten mehr finanzielle Hilfen bei Mietschulden zur Verfügung stehen.

Arbeitslosigkeit, Krankheit und Überschuldung als Ursache

Die Ursachen für Wohnungslosigkeit seien meist Arbeitslosigkeit, Krankheit und Überschuldung. Hinzu komme der Mangel an bezahlbarem Wohnraum sowie der Trend, in Urlaubsregionen Wohnraum in Ferienquartiere umzuwandeln. Die Diakonie forderte Land und Kommunen auf, flächendeckend die Zweckentfremdung von Wohnraum einzudämmen.

Die Enteignung großer Wohnungsgesellschaften lehnt die Diakonie dagegen ab. Das schaffe keine einzige zusätzliche Wohnung, sagte Naß. Dennoch gelte, dass Eigentum dem Gemeinwohl verpflichtet sei. Die Diakonie in Schleswig-Holstein ist nach eigenen Angaben der größte Anbieter in der Wohnungslosenhilfe. In Lübeck und in Kiel werden zudem von der Diakonie Wohnungen gemietet, die dann an Menschen weitervermietet werden, die schon länger in einer Notunterkunft leben.

 

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