Trotz Corona im Zeitplan

Die Sanierung des Schleswiger Doms geht voran

Die Sanierung des Doms in Schleswig ist im Zeitplan.
Die Sanierung des Doms in Schleswig ist im Zeitplan.© Kirchenkreis Schleswig-Flensburg

30. März 2020 von Nadine Heggen

Die Corona-Krise macht auch der Schleswiger Bischofskanzlei einen Strich durch die Rechnung: Neujahr war der St. Petri-Dom im Rahmen der rund vier Jahre dauernden Sanierung für eine Restauration im Innenraum geschlossen worden. An Ostern sollte er eigentlich wiedereröffnet werden.

Mit einem feierlichen Gottesdienst vor dem frisch gereinigten Brüggemann-Altar sollte das Leben wieder Einzug halten in den Dom. Doch wegen der Pandemie bleibt dieser zu. Währenddessen geht es draußen auf der Baustelle weiter voran. Maurer arbeiten gerade mit Hochdruck daran, das "große Loch" am Domturm zu schließen.

Mauern in schwindelerregender Höhe

Die Aufgabe ist nicht leicht, denn das "große Loch" ist eher riesig. Etwa 300 Quadratmeter groß ist die Fläche in 50 bis 75 Metern Höhe, die neu gemauert werden muss. Wind, Regen und das feuchte Klima an der Schlei hatten der Westseite des insgesamt 112 Meter hohen Domturms im Laufe der Jahre stark zugesetzt und letztlich einen Austausch der Steine notwendig gemacht.

Die Arbeiten sind auch deshalb diffizil, weil in dieser Höhe die Schall-Luken für die Domglocken liegen, die nicht geschlossen sind. "Die Rahmen für die Schall-Luken müssen also anders gemauert werden als der Rest", erklärt Projektkoordinator Pastor Andreas Hamann.

Stahlkorsett gibt dem Turm den nötigen Halt

Bis die Maurerarbeiten abgeschlossen sind, gibt ein Stahlkorsett dem Turm den nötigen Halt. Durch die derzeit noch frostigen Temperaturen am Morgen können die Handwerker erst mittags mit ihrer Arbeit beginnen. Die Mauern des Schleswiger Doms sind im unteren Teil des "großen Lochs" zwölf Meter breit und bis zu zwei Meter tief. Zwei Steinlagen schaffen die Arbeiter pro Tag. Mitte Juni, so hofft Hamann, könnten die Arbeiten am Turm abgeschlossen sein.

Damit lägen die Baumaßnahmen im Zeitplan. Hamann ist optimistisch, dass die insgesamt 20 Millionen Euro teure Sanierung wie geplant am Reformationstag 2021 abgeschlossen ist. Schließlich ist schon einiges geschafft. Im Innenraum haben Restauratoren die entstandenen Setzrisse im Kirchenschiff repariert und die Gewölbeverzierungen farblich aufgefrischt. Außerdem wurde der kostbare Brüggemann-Altar gereinigt.

Die mit bunten biblischen Motiven versehenen 32 Fenster des Doms stammen aus dem 19. Jahrhundert und gelten ebenfalls als Kleinod. Auch sie bedurften einer Generalüberholung. An der Südseite des Kirchenschiffes wurden die Fenster bereits restauriert und wieder eingesetzt. Die Fenster an der Nordseite sind gerade in Arbeit und sollen im April wieder eingesetzt werden. An der Ostseite werden gerade die ersten Fenster ausgebaut. 

Verschärfte Hygienemaßnahmen auf der Baustelle

Die Corona-Pandemie hat bislang kaum Einfluss auf die Baumaßnahmen. Lediglich die Hygienemaßnahmen wurden verschärft. "Wir haben weitere Toiletten und Pausenräume zur Verfügung gestellt und achten darauf, dass die unterschiedlichen Gewerke sich nicht zu nah kommen", erklärt Hamann.

Die Handwerker stammen vorwiegend aus Deutschland, so dass es durch die Grenzschließungen nicht zu Ausfällen kommen kann. Die Restaurierung der 32 Glasfenster hat eine Werkstatt im Harz übernommen. Auch Lieferengpässe sind erst mal nicht zu befürchten. "Für die kommenden Wochen haben wir schon das nötige Material wie Mörtel, Muschelkalk und Steine geliefert bekommen", sagt Hamann.

Turmsanierung ein Meilenstein in der Geschichte

Die erfolgreiche Turmsanierung wäre ein Meilenstein in der Geschichte des Doms. Schon kurz nach Fertigstellung des Turms 1894 waren erste Schäden aufgetreten. Bei einer Sanierung nach dem Zweiten Weltkrieg wurden frostanfällige Ziegel und ungeeigneter Mörtel verwendet.

Weil kontinuierlich Regenwasser in den Turm eindrang, gab es mehrfach Reparaturen, die das Eindringen des Wassers verringert, aber nicht völlig aufgehalten haben. Seit 2004 platzten immer wieder Steinteile ab. 2011 musste der Dom schließlich zum Schutz von Passanten dauerhaft eingerüstet werden.

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