Stille Tage

Dunkelheit und Licht: Im November kommt die Natur zur Ruhe

Im November wird es still. Dieser Monat ist dem Gedenken gewidmet.
Im November wird es still. Dieser Monat ist dem Gedenken gewidmet. © Unsplash

20. November 2025

Die Tage werden dunkler, um uns herum wird es rauher und kälter. Die Natur kommt zur Ruhe, um neue Kraft zu schöpfen. Es ist auch die Zeit für eine stille Einkehr und für das Toten-Gedenken.

Kahle Zweige, braune Beete und dunkle Nachmittage: Im November liegen Traurigkeit und Hoffnung nah beieinander. Wir wissen, dass schon im Dezember eine Zeit der Vorfreude auf Weihnachten, auf die Geburt von Jesus, beginnt: der Advent. Und wir wissen auch, dass die Natur im Frühling wieder zu neuem Leben erwacht.

Und doch können die Dunkelheit und die fehlenden Farben in Parks oder auf Grünstreifen auf unser Gemüt drücken. Kerzen und Lichter sind in allen Kulturen und Religionen wichtige Symbole für Hoffnung und Neubeginn. 

Kerzen leuchteten in Bützow (Symbolfoto)
Lichter anzünden in der dunklen Jahreszeit: In vielen Religionen und Kulturen werden sogar Lichterfeste gefeiert.© Africa Studio / Fotolia

Rituale im November, die Hoffnung geben

Rituale können uns stärken und trösten. Dazu gehört zum Beispiel, dass wir gerne im November die Grabstellen unserer Verstorbenen besuchen, hier Grablichter aufstellen und am Ende des Kirchenjahres den Totensonntag beziehungsweise Ewigkeitssonntag feiern. 

Trauer und Gedenken einmal Raum zu geben, auch das ist wichtig. Wer damit nicht allein bleiben möchte, der kann sich an zahlreiche Seelsorge-Angebote unserer Kirche wenden – ob per Chat, Telefon oder durch ein persönliches Gespräch.

Totensonntag feiern – und die Natur schützen

Totensonntag: Wir besuchen die Gräber von den Menschen, die wir verloren haben. Mit Pflanzen, die im Winter blühen und grün sind, erinnern wir uns am Grab an schöne Momente mit den Verstorbenen. Dabei können wir auch viel für die Natur und alle Lebewesen tun, die rund um die Grabstätten leben. 

Gut zu wissen: unsere Friedhöfe in der Nordkirche

  • Auf dem Gebiet unserer Nordkirche gibt es 1 386 Friedhöfe in kirchlicher Trägerschaft.
  • Pastor:innen geleiten in jedem Jahr rund 20 000 Menschen zu ihrer letzten Ruhe.

Friedhöfe sind Orte der Trauer, doch sie sind auch Orte des Lebens für die Natur: In den vielen Beeten, Grünflächen und Knicks finden zu jeder Jahreszeit Insekten, Vögel und Tiere wichtige Rückzugsräume.

Steinkreuz auf einem Friedhof im Herbstlicht
Friedhöfe sind Orte der Trauer. Aber sie sind auch wichtige Erholungsorte und Rückzugsorte für Tiere. Gerade im Herbst und Winter, wenn auch die Natur zur Ruhe kommt.© RD-Fotografie, AdobeStock

Auf Grabsteinen wichtige Lebensräume schützen

Auch bei Grabsteinen gibt es viel zu beachten: Hier alles zu fairen Grabsteinen.

Alte Mauern und Grabsteine sind Lebensraum für eine Vielzahl von Spezialisten, die an das karge Leben auf Steinen und in Mauerritzen angepasst sind. Auch die Borke von Bäumen dient als Lebensraum für Flechten. Flechten sind keine Pflanzen, sondern eine symbiotische Lebensform aus Pilzen und Algen oder Bakterien.

Tipps vom Team der Ökofairen Kirche

Übrigens: Friedhöfe können sich jetzt als ökofair zertifizieren lassen. Alle Informationen hier.

Wichtig zu wissen ist, dass die Flechten den Bäumen, aber auch Mauern nicht schaden. Sie dringen nicht in den Baum oder das Mauerwerk ein, sondern nutzen Stamm und Äste, bzw. die Steine, lediglich als Lebensraum.

Sie sollten daher nicht abgekratzt werden. Stören Flechten optisch auf einem Grabstein, weil beispielsweise die Inschrift unleserlich wird, hilft eine weiche Bürste. Ansonsten sollte auf das Entfernen der Flechten auch auf Grabsteinen möglichst verzichtet werden.

Grablichter und Teelichter gibt es auch ohne Plastik

Ein Licht aufstellen? Hier empfiehlt es sicher, wieder befüllbare Grablichter aus Glas oder Papier zu verwenden. Behälter ohne Plastik findet man hier. Grablichter aus Plastik mit Nachfüllpackungen gibt es ebenso. Unser Tipp: Verzichten Sie auf batteriebetriebene LED-Grablichter. Informationen und eine Kampagne dazu, finden Sie hier

Hände, die ein Grablicht entzünden
Grablichter sind eine schöne Tradition und erinnern uns an unsere Verstorbenen.© iStock

Für Teelichter sind Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen und ohne Aluhülle ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz. Am umweltfreundlichsten sind upgecycelte aus Speiseresten.

Teelichter richtig entsorgen

Falls Teelichter mit Aluhüllen unvermeidbar sind: Die Gewinnung von Aluminium verursacht Umweltschäden und der Herstellungsprozess ist energieintensiv. Daher gehört das ausgebrannte Teelicht in die Wertstofftonne (nicht in den gelben Sack!) damit das Aluminium recycelt werden kann.

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