Ecce Homo: eine Begegnung der besonderen Art in Ostholstein
19. August 2020
Sie sitzen schon morgens in der Kirchenbank oder stehen ganz still am Altar und bleiben den ganzen Tag dort. Kirchenbesucher, die neben ihnen Platz genommen haben, waren irritiert, fühlten sich aber auch in einer ganz besonderen Weise angesprochen. Die 16 lebensgroßen Figuren – fast alle sind aus Pappelholz – des hessischen Bildhauers Stephan Guber kommen nach Ostholstein und versprechen eine Begegnung der besonderen Art.
Unter dem Titel "Ecce Homo" sind sie ab sofort bis zum Reformationstag in der St. Jürgen Kirche in Grube zu sehen. Der Titel bezieht sich auf einen Ausspruch des Pilatus. Mit seinem "Sehet, der Mensch" ließ er den gepeinigten Jesus dem Volk vorführen.
Figuren auch in Burg und Neukirchen zu sehen
Je drei der Figuren "besuchen" die Kirchen der Nachbargemeinden von Burg auf Fehmarn und Neukirchen (Oldenburg), wo sie wie auch die Figuren in Grube ab sofort zu sehen sind. Am 18. September sollen die Figuren dann von Burg und Neukirchen hinüber nach Grube "pilgern" und sich dort zu ihresgleichen gesellen.
Die Figuren sollen damit symbolisch für den Gedanken des Pilgerns und der Suche stehen. Krankheit, Verlust, Einsamkeit, Sorgen und Nöte, Zukunft, Glaube und Hoffnung: Wo stehe ich? Kann Kirche und Glaube, kann Gott Halt geben? Das sind die Fragen, die sich die Menschen in der Begegnung mit den Figuren vielleicht stellen.
Gottesdienst mit Propst und Künstler
Die Figuren werden auch eine Rolle spielen, wenn der Kirchenkreis Ostholstein am Sonntag, 6. September seinen nächsten Online-Gottesdienst in der Reihe "Sonntags am frischen Wasser" überträgt. Und sie stehen im Mittelpunkt eines Gottesdienstes mit Propst Dirk Süssenbach am Sonntag, 20. September um 15 Uhr in der St. Jürgen Kirche in Grube, zu dem auch der Künstler Stephan Guber erwartet wird.