Bewerbungen ab sofort möglich

Projekt "Dorfkirche mon Amour" geht in die nächste Runde

Luise Klafs ist Projektleiterin von "Dorfkirche mon amour". Das Team nimmt ab sofort Bewerbungen für 2026 entgegen.
Luise Klafs ist Projektleiterin von "Dorfkirche mon amour". Das Team nimmt ab sofort Bewerbungen für 2026 entgegen. © Lena Modrow

24. November 2025

Es geht darum, verwaiste Dorfkirchen mit Ausstellungen, Lesungen oder anderen Kunstprojekten aus dem Dornröschen-Schlaf zu wecken: Seit 2021 besteht die Reihe "Dorfkirche mon amour" in der Nordkirche. Mit Erfolg: Allein in diesem Jahr konnten 36 verschiedene Projekte mit 60 Veranstaltungen gefördert werden. Ab sofort können Kirchengemeinden und Vereine Bewerbungen für die nächste Saison einreichen.

Seit dem Gründungsjahr sei die Veranstaltungszahl durch wachsende Netzwerke und begeisterte Künstler*innen und Besucher*innen stetig gestiegen, sagt Projektleiterin Luise Klafs vom KulturHimmel der Nordkirche

Kirchen als Orte des Miteinanders

Insbesondere aus den Kirchenkreisen Mecklenburg und Pommern gibt es starke Resonanz. Dort ist das Modell, wenig genutzte Kirchen als Kulturräume zu öffnen, schon erprobt. So gibt es in Mecklenburg-Vorpommern schon länger die Kino-Reihe "Starke Stücke. Berührt und diskutiert" in Dorfkirchen und Pfarrscheunen. 

Bei "Dorfkirche mon amour" können beispielsweise auch Theaterstücke, Kunstausstellungen oder Konzerte inszeniert werden. Im Vordergrund steht ein lebendiges Miteinander, das die Kirche wieder zu einem Ort des Austausches macht. "Dabei wird auch der Sozialraum gestärkt", unterstreicht die Projektleiterin und skizziert: "Unser Ziel ist es, die Akteurinnen und Akteure vor Ort zu befähigen, selbstständig und experimentell leerstehende oder wenig genutzte Kirchengebäude für die gesamte Öffentlichkeit nichtkommerziell zu nutzen."

Anleitung zum Selbermachen 

Wichtig sei, dass die Akteure vor Ort, eigene Ideen entwickelten, erklärt sie: "Dorfkirche mon amour" gehe ganz bewusst weg von einer Nimm-Struktur zur Mach-Struktur. "Konkret werden aktive Initiativen, Ehrenamtliche und Vereine durch uns, die Nordkirche, mit Beratung, Öffentlichkeitsarbeit und Finanzen dabei unterstützt, ihre je individuellen Veranstaltungen zu planen und umzusetzen", sagt Luise Klafs.

Dabei entstünden Eigeninitiative, Partizipation und eine positive, nachhaltige Bindung an die Quartiers- oder Dorfkirche vor Ort als „eigene“ Kirche. Frei nach dem Motto: "Das ist eure Kirche – erobert sie!"

Beitrag für eine starke Demokratie 

Das Nordkirchen-Projekt, das unter der Schirmherrschaft von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt steht und das es künftig wahrscheinlich auch in der Hannoverschen Landeskirche geben wird, funktioniert sowohl in peripheren, kulturell schlecht versorgten Gebieten als auch in städtischen Kontexten, in denen Kultur nicht für alle Menschen zugänglich ist.

"Wir stärken das Gefühl, Demokratie mitgestalten zu können, mit Kirchen als Frei-Raum in Zeiten wegfallender Infrastruktur", ist Klafs überzeugt. 

Neuer Partner

Für 2026 gebe es mit dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) erstmals einen offiziellen Kulturpartner, teilte der Kirchenkreis Mecklenburg in Rostock mit. Bewerbungen seien ab sofort möglich. Alle Informationen dazu gibt es auf www.dorfkirchemonamour.de

Die Menschen hinter dem Projekt

Das Team, das die „Dorfkirche mon amour“ betreut, besteht aus:

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