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Ein Jahr danach: Was die „Ice Bucket Challenge“ gebracht hat

Jetzt wird's nass und kalt: Zwei Mutige bei der „Ice Bucket Challenge“
Jetzt wird's nass und kalt: Zwei Mutige bei der „Ice Bucket Challenge“© Jürgen Fälchle / Fotolia

28. Juli 2015 von Timo Teggatz

Es war der Internet-Hype 2014: die „Ice Bucket Challenge“. Weltweit schütteten sich die Teilnehmer einen Eimer Eiswasser über den Kopf, um auf die seltene Krankheit ALS aufmerksam zu machen und zu spenden. Jetzt ist eine Wiederholung geplant. Doch eine Spenden-Expertin ist skeptisch.

Die Spenden-Expertin Daniela Felser ist skeptisch, ob die Wiederauflage der „Ice Bucket Challenge“ einen ähnlichen Erfolg wie im vergangenen Jahr erreichen kann. Eine solche Begeisterung zu initiieren sei schwer wiederholbar, sagte die Geschäftsführerin des Deutschen Spendenrates. „Die Idee ist einfach schon bekannt. Menschen kann man eher mit etwas Neuem interessieren.“

Vor einem Jahr hatten sich Prominente und in der Folge Tausende weitere Menschen weltweit einen Eimer Eiswasser über den Kopf geschüttet, um auf die tödliche Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) aufmerksam zu machen. Die amerikanische ALS Association (ALSA) hat angekündigt, zu der Aktion in diesem Sommer erneut aufzurufen. An diesem Freitag soll es losgehen. Künftig ist die Challenge jedes Jahr geplant – bis ein Heilmittel gefunden ist.

Mehr als 103 Millionen Euro Spenden

Die „Ice Bucket Challenge“ (“Eiseimer-Herausforderung“) war in den sozialen Medien international bekanntgeworden. Internetnutzer nominierten sich dafür gegenseitig. Wer nominiert war, sollte entweder 100 Dollar an eine ALS-Stiftung spenden oder eine Eisdusche über sich ergehen lassen. Viele kippten sich Eiswasser über den Kopf und spendeten. Zahlreiche Teilnehmer stellten Beweisvideos ins Internet, unter anderem Microsoft-Gründer <link http: www.youtube.com _blank link-extern>Bill Gates und Facebook-Chef <link http: www.youtube.com _blank link-extern>Mark Zuckerberg. Auch in Deutschland waren viele Prominente dabei, etwa Schlagerstar <link http: www.youtube.com _blank link-extern>Helene Fischer, <link http: www.youtube.com _blank link-extern>Moderator Günther Jauch  und <link http: www.youtube.com _blank link-extern>Komiker Otto Waalkes.

Durch die „Ice Bucket Challenge“ kam eine hoher Spendenbetrag zusammen: Allein die amerikanische ALS Association gibt an, dass durch die Aktion 103 Millionen Euro in ihre Kassen gespült wurden. Eine Gesamtsumme lässt sich schwer beziffern, weil die Teilnehmer an viele ALS-Organisationen spendeten. Allein die Berliner ALS-Ambulanz zählte 1,6 Millionen Euro an Spenden in 2014.

„Soweit bisher noch nicht erfolgt, hätte es einen guten Werbeeffekt, wenn die Organisationen, die die Spenden bekommen haben, nun darstellen würden, was sie seit vergangenem Sommer mit dem Geld gemacht haben“, erklärte Felser. Die Empfänger seien in der Verantwortung, transparent mit den Mitteln umzugehen. Offenheit sei auch ein Erfolgsfaktor, um weiter Spenden zu bekommen.

Die „Lemon Face Challenge“ floppte

Die „Ice Bucket Challenge“ sei 2014 auch deshalb so erfolgreich gewesen, weil sie nicht an das schlechte Gewissen appelliert habe, sagte die Expertin. „Der Trend geht dahin, in Spendenkampagnen weniger Bilder vom Leid zu zeigen. Sonst empfinden Menschen eher Ohnmacht.“ Stattdessen stünden nun positive Botschaften im Fokus: „Viele Organisationen zeigen auch die Helfer – und nicht nur die Bedürftigen.“ Die Freude beim Geben sei wichtig für den Erfolg.

Die „Ice Bucket Challenge“ sei kein Trendsetter im Spendensektor geworden: „Nur wenige Organisationen haben versucht, direkt auf diesen Zug aufzuspringen und eine ähnliche Kampagne zu machen. Sie waren nicht annähernd so erfolgreich wie das Original.“ So startete die Welthungerhilfe im vergangenen Herbst mit Unterstützern die „Lemon Face Challenge“, bei der die Teilnehmer eine ganze Zitrone essen sollten, um auf den Hunger in der Welt aufmerksam zu machen und zu spenden.

Die ALSA und Wissenschaftler, die die Krankheit erforschen, könnten langfristig von der Prominenz profitieren, bilanzierte die Expertin. Der Bekanntheitsgrad sei ein Sprungbrett: „Bekannte Akteure können einfacher Spenden einwerben als unbekannte.“

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