„Ein Ort voll Licht, Weite und Leben“
14. November 2021
Schleswig. Am Sonntag (14. November) ging die „Lichtreise“ im Schleswiger Dom mit einem Friedensgottesdienst zu Ende. Fast 6000 Menschen besuchten in den Abendstunden der zurückliegenden zwei Wochen den sanierten St. Petri-Dom und ließen sich von den Lichtinstallationen der Künstlerin Katrin Bethge verzaubern.
„Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, den Dom durch die Lichtreise zu einem Ort der Begegnung – voller Licht, Weite und Leben – zu machen. Der unverstellte Kirchenraum, die ungewöhnlichen Blickwinkel und nicht zuletzt die Lichtprojektionen an den Gewölben, auf den Wänden und an den Kirchenpfeilern haben die zahlreichen Menschen inspiriert und zum Schauen, Verweilen und Entdecken eingeladen“, resümiert Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).
„Ganz besonders gefreut haben mich die Momente, in denen unsere Besucherinnen und Besuchern den Kirchenraum erkennbar für sich eingenommen haben, sich in die Bilder, die Musik oder ein Gespräch vertieft haben und zur Ruhe gekommen sind. Nach der langen Phase der Sanierung und des Verzichts ist das Gotteshaus durch die Lichtreise jetzt wieder zu „ihrem“ Dom geworden. Und ich hoffe sehr, dass es gelingt, diesen wunderbaren Geist weiterzutragen.“
Der Friedensgottesdienst
Der Abschluss der Lichtreise wurde mit einem Friedensgottesdienst im Schleswiger Dom gefeiert. Bischof Gothart Magaard bezog sich in seiner Predigt auf die Bombardierung Coventrys am 14. November 1940 und sagte: „Der Friede ist in vielen Ländern dieser Welt bedroht. Krisen erschüttern unser Leben. Doch auch, wenn unser menschliches Vermögen begrenzt ist und Frieden oftmals ein langwieriger Prozess ist, darf sich unser Blick nicht verengen. Die christliche Hoffnung auf Frieden und Versöhnung ist groß und ermutigend“. Die Versöhnungsbewegung, die von Coventry ausging, zeige, so fuhr er fort, dass Engagement für den Frieden bedeute, über sich selbst hinauszuwachsen. „Er beginnt in unseren Familien, in den Schulen, auf der Straße, in den sozialen Netzwerken und in unseren Kirchen weltweit. Friedensarbeit erfordert Kraft, in mühsamen Schritten zu verhandeln, Konflikte zu beleuchten und um Verständigung zu ringen – und dabei auf Gottes wirkende Kraft in dieser Welt zu vertrauen.“
Die Lichtreise
Die Lichtprojektionen der Hamburger Künstlerin Katrin Bethge waren vom 30. Oktober bis 14. November täglich in den Abendstunden zu sehen. Parallel dazu gab es im Kirchenraum ein Veranstaltungsprogramm, das Konzerte, Musikimprovisationen, Chordarbietungen, Ballett, Theater, Gottesdienste, Andachten und Vorträge umfasste.
Die Lichtreise fand gemeinsam mit der Kirchengemeinde Schleswig und mit Unterstützung der Evangelischen Akademie der Nordkirche, dem Schleswiger Stadtmarketing, dem Kreis Schleswig-Flensburg, der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Schleswig, der Interessengemeinschaft Ladenstraße Schleswig, der Schleswiger Ballettschule, dem Verein Andere Zeiten e.V. sowie zahlreicher Ehrenamtlicher statt.