Recherche zur Altonaer Judenkartei

Erinnerung an die Abschiebung polnischer Juden vor 82 Jahren

Das Foto zeigt die mit "s. Judenkartei" (siehe Judenkartei) gestempelten Namen im Kirchenbuch einer Altonaer Kirchengemeinde.
Das Foto zeigt die mit "s. Judenkartei" (siehe Judenkartei) gestempelten Namen im Kirchenbuch einer Altonaer Kirchengemeinde. © Kirchenkreisarchiv Pinneberg

27. Oktober 2020 von Monika Rulfs

Vor 82 Jahren, am 28. Oktober 1938, wurden in der sogenannten "Polenaktion" mehrere hundert jüdische Frauen, Männer und Kinder mit polnischer Staatsangehörigkeit aus Hamburg nach Polen ausgewiesen. Sie wurden vor den Augen ihrer Nachbarn und Nachbarinnen aus ihren Wohnungen geholt und kurz darauf mit Zügen von Altona aus an die polnische Grenze gebracht. Viele der Ausgewiesenen wurden später in Ghettos oder Konzentrationslagern ermordet.

Der Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein erinnert seit 2002 jedes Jahr am Gedenkstein am Altonaer Bahnhof an die Opfer der "Polenaktion". Den Stein hat die Bezirksversammlung Altona 1987 aufstellen lassen.

Die Altonaer "Judenkartei"

Beim diesjährigen Gedenken am Mittwoch, 28. Oktober 2020 um 16 Uhr am Gedenkstein am Paul-Nevermann-Platz hinter dem Altonaer Bahnhof wird neben Propst Thomas Drope der Historiker Dr. Hansjörg Buss sprechen – über die Entrechtung, Verfolgung und Deportation jüdischer Christen aus Altona. Im Auftrag des Kirchengemeindeverbandes Altona recherchiert er zurzeit über die von der damaligen Kirchenverwaltung geführte sogenannte "Judenkartei".

Propsteien und Kirchenkreise der evangelischen Kirche, so auch die Propstei Altona, waren mit der Einrichtung von "Sippenkanzleien" dem nationalsozialistischen Staat aktiv behilflich, Christen mit jüdischen Wurzeln zu identifizieren.

Weitere Veranstaltungen zum Gedenken – in Niendorf, Wedel, in der Innenstadt und in Bahrenfeld: Flyer (PDF)

Das Gedenken wird musikalisch begleitet von Petra Ritschel (Klarinette) und Stefan Goreiski (Akkordeon). Während der Veranstaltung ist zum Ansteckungsschutz vor Corona auf Abstand voneinander zu achten, und beim Gang zum Gleis ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

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