Erntedank: Bischöfe fordern Respekt für Bäuerinnen und Bauern
02. Oktober 2016
Bischöfe der Nordkirche haben anlässlich des Erntedankfestes Respekt für die Landwirte angemahnt. "Wir haben heute allen Grund zum Danken", sagte der Schleswiger Bischof Gothart Magaard am Sonntag im Gottesdienst zum Landeserntedankfest Schleswig-Holstein, das in diesem Jahr in Garding auf Eiderstedt (Landkreis Nordfriesland) gefeiert wurde. Magaard: "Wir verwalten in unserem Land keinen Mangel, sondern einen Reichtum der Gaben, der uns in die Pflicht nimmt."
Auf dem Landeserntedankfest Mecklenburg-Vorpommern in Brüsewitz (Landkreis Nordwestmecklenburg) appellierte der Schweriner Bischof Andreas v. Maltzahn: "Geben wir unseren Landwirten den Respekt, den sie verdienen. Danken wir Gott, der uns dieses Leben geschenkt hat." Das Kaufverhalten der Verbraucher entscheide mit, ob bäuerliche Betriebe Zukunft haben. Der Bischof verwies auf den zunehmendem Erfolg fair gehandelte Produkte aus Übersee. "Jetzt ist es aber höchste Zeit, faire Preise auch für alle einheimischen Lebensmittel zu zahlen", sagte er.
Bischof von Maltzahn: "Geben wir unseren Landwirten den Respekt, den sie verdienen"
Bischof Magaard verwies auf die Entwicklungen der Weltmärkte, die landwirtschaftlichen Betriebe unter Drucke setzen. Auch die Arbeitsverdichtung auf den Höfen bringe Familienbetriebe an ihre Grenzen. Deshalb sei er dankbar, dass es Unterstützung für Menschen gebe, die im landwirtschaftlichen Tätigkeitsbereich auszubrennen drohen oder bereits ausgebrannt sind. Magaard verwies dabei auf gemeinsame Hilfsangebote von Nordkirche, Bauernverband und Landwirtschaftsministerium.
Landwirtschaftsminister Habeck: "Besonders hartes für die Bäuerinnen und Bauern"
Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ging in seinem Grußwort auf die aktuellen Probleme in der Landwirtschaft ein. "Dieses Jahr war ein besonders hartes für die Bäuerinnen und Bauern", sagte er und verwies auf Milchkrise, niedrige Preise für Schweine und schlechte Ernte. Habeck: "Erntedank mahnt uns, diese harte Arbeit hinter unseren Lebensmitteln zu würdigen und den Lebensmitteln selbst wieder mehr Wert zu geben."
Schleswig-Holsteins Bauernverbandspräsident Werner Schwarz erinnerte an die Hungersnöte insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent: "Blicken wir über den eigenen Tellerrand, dann sehen wir, dass es noch viel mehr Teller gibt. Und viele davon sind leer."