Das Tor zum Märchenland

Erzählkünstlerin fasziniert ihr Publikum allein durch das gesprochene Wort

Mit viel Gestik, mit Liedern und kleinen Rätseln entführt die professionelle Erzählkünstlerin Jana Raile ihre Zuhörer ins Märchenland.
Mit viel Gestik, mit Liedern und kleinen Rätseln entführt die professionelle Erzählkünstlerin Jana Raile ihre Zuhörer ins Märchenland.© epd-Bild / Dethard Hilbig

05. Oktober 2012 von Simone Viere

Fernsehen und Internet schaffen eine virtuelle Welt. Doch es geht auch anders: Die Erzählkünstlerin Jana Raile aus Neustadt (Holstein) setzt auf mündliche Geschichten und fesselt ihre Zuhörer durch Stimme und Gesten - auch im Dunkeln.

Wer sich mit Jana Raile auf eine Reise begibt, kann viel erleben. Da geht es schon mal durch tiefe Seen und über hohe Berge bis zu einem goldenen Tor, für das man einen unsichtbaren Schlüssel braucht. Es ist das Tor zum Märchenland, und der Schlüssel dazu ist nichts anderes als die eigene Fantasie. Jana Raile aus Neustadt (Holstein) ist professionelle Erzählkünstlerin. Beim 15. Festival der Erzählkunst in Hannover ist sie noch bis Sonntag (7. Oktober) live zu hören. Im Hamburger Dialog im Dunkeln liest sie dann am Mittwoch (10. Oktober).

"Kinder haben den Schlüssel der Fantasie noch nicht verloren"

Beim Festival-Auftritt im Markus-Kindergarten nimmt die 43-jährige rund hundert Mädchen und Jungen mit auf ihre fantastische Erzählreise. Mit viel Gestik, Liedern und kleinen Rätseln bindet sie die Kinder immer wieder in das Erzählte ein. Dabei muss Jana Raile die Kleinen nicht besonders animieren, denn sie machen begeistert mit. "Die Kinder haben den Schlüssel der Fantasie noch nicht verloren", sagt die Erzählerin aus Holstein. "Ganz anders als viele Erwachsene, die meist sehr in ihrem Alltag gefangen sind."

Die Erzählkünstlerin ist normalerweise auch keine Märchenvorleserin für Kinder, sondern erzählt Erwachsenen aus Werken der romantischen Literatur, etwa von E.T.A. Hoffmann. "Für viele Erwachsene sind die Geschichten ein Kurzurlaub für die Seele, und oft haben sie Märchen sogar nötiger als die Kinder." Das liegt auch an Internet und Fernsehen, gegenüber denen das klassische mündliche Erzählen heute manchmal wie ein Relikt aus alter Zeit wirkt. Mit schnellen Schnitten, viel Action und der Möglichkeit des "Wegzappens" erzeugen die modernen Medien ein Publikum mit anderen Unterhaltungsansprüchen als in früheren Zeiten. Um im Internet-Zeitalter Menschen durch mündliches Erzählen zu begeistern, sei neben den fesselnden Geschichten eine faszinierende Sprache und eine besondere Umsetzung durch Mimik und Gesten nötig.

"Erzählen spricht das Herz an, nicht nur den Kopf"

Ähnlich wie Märchen bietet auch die Bibel wunderschöne Geschichten zum Erzählen. Auch Jochem Westhof, Bibelerzähler aus Hamburg, kennt die Magie des gesprochenen Wortes. "Weil Geschichten uns hineinführen in fremde Welten, in andere Personen, weil wir von ihnen lernen und unseren Horizont erweitern. Weil Erzählen das Herz anspricht und nicht nur den Kopf. Weil Erzählen nicht nur etwas für Kinder ist, sondern auch große Leute sich gerne in die Welt der Geschichten mitnehmen lassen", weiß der Theologe. Er bildet Interessierte zu Bibelerzählern aus. Die nächste Ausbildung soll Anfang 2013 beginnen.

Info: Jana Raile im "Dialog im Dunkeln", 10. Oktober 19.30 Uhr, Eintritt: 25 Euro, ermäßigt 20 Euro. Tickets vorbestellen unter 040/309 63 40

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