Empfehlungen der Landessynode zur Zukunft kirchlicher Dienste und Werke

Evangelium kommunizieren, Profil schärfen, Kompetenzen bündeln

Wie kann die Zukunft der kirchlichen Dienste und Werke aussehen? Die Synodalen wollen den Blick nach vorne richten, erste Impulse wurden bei der 13. Landessynode gesetzt
Wie kann die Zukunft der kirchlichen Dienste und Werke aussehen? Die Synodalen wollen den Blick nach vorne richten, erste Impulse wurden bei der 13. Landessynode gesetzt© Maren Warnecke / Nordkirche

27. Februar 2016 von Stefan Döbler

Lübeck-Travemünde. Zu ihrem Schwerpunktthema „Zukunft der Dienste und Werke“ haben die 156 Mitglieder der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) auf ihrer 13. Tagung in Lübeck-Travemünde Empfehlungen erarbeitet. Diese hat die Landessynode heute (27. Februar) an die Erste Kirchenleitung der Nordkirche sowie zur weiteren Bearbeitung in die Fachgremien weitergeleitet.

Zu den kirchlichen Diensten und Werken zählen neben Bereichen wie Diakonie, Krankenhaus- und Notfallseelsorge, Kirchenmusik, Beratung und Bildung zum Beispiel auch die kirchliche Arbeit mit und für Menschen aller Generationen und in besonderen Lebenssituationen, die Partnerschaft mit Christen in der ganzen Welt, Friedens- und Entwicklungsdienst und Flüchtlingsarbeit.

Präses Dr. Andreas Tietze würdigte die „gute Beteiligungskultur in den interessanten Diskussionen“ der zehn Arbeitsgruppen: „Die Synodalen haben mit dem Thema das Mandat angenommen, die sozialethische Kompetenz der Nordkirche zu stärken, um auch künftig gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen und in Wort und Tat Verantwortung zu übernehmen, wie es bereits jetzt unter anderem in der Flüchtlingshilfe sowie bei Themen wie Armutsbekämpfung, Bildung und Daseinsvorsorge geschieht.“

In die Empfehlungen wurde die am Vortag von Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong formulierte Vision aufgenommen, dass Dienste und Werke sich ebenso wie die Ortsgemeinde „von ihrem gemeinsamen Auftrag her begreifen, das Evangelium in Wort und Tat mit möglichst vielen Menschen des 21. Jahrhunderts zu kommunizieren, und dass sie gemeinsam fragen, welche Aufgaben in welcher Form von welcher Organisationsform am sinnvollsten bearbeitet werden kann“.

Arbeit stärker auf kirchliche Kernaufgaben konzentrieren

Die Anforderungen an professionelle Seelsorge in Arbeitsbereichen der Dienste und Werke wie z.B. Kindertagesstätten und Krankenhäusern wachsen, heißt es in einer der Empfehlungen. Seelsorge finde auch in neuen Zusammenhängen, wie der psychosozialen Notfallversorgung, statt. Seelsorgerliche Kompetenzen innerhalb der Nordkirche sollen gebündelt werden, um sie insgesamt besser nutzbar zu machen. Dazu solle die Einrichtung und Ausgestaltung eines „Kompetenzzentrums Seelsorge“ geprüft werden. Dienste und Werke sollen Vorreiter für Inklusion und Partizipation sein.

Einrichtungen der Dienste und Werke sollten ihr kirchliches Profil auch im Wettbewerb mit Dritten deutlich herausstellen. Die Arbeit soll stärker auf kirchliche Kernaufgaben konzentriert werden. „Dazu zählt es, das Evangelium zu leben, Menschen in Not zu helfen sowie Gemeinschaft und Solidarität zu fördern“, sagte der Synodale Christoph Bauch, Vorsitzender des Vorbereitungsausschusses für die Themensynode.

Zugleich solle die Zusammenarbeit der Dienste und Werke mit den Ortsgemeinden gestärkt werden, unter anderem durch die Kommunikation von Erfahrungen und Informationen sowie Aus- und Fortbildung für Haupt- und Ehrenamtliche. Es gelte zudem, in den Diensten und Werken das Bewusstsein zu schärfen, selbst kirchliche Heimat und Gemeinde zu sein, und deutlich zu machen, dass „der Zweck von Kirche außerhalb ihrer selbst liegt“.

Mit dem digitalen Wandel verbundene Erleichterungen sollen in Organisation, Verwaltung und Arbeitsabläufen stärker genutzt werden, um unter anderem den Einsatz von Primärenergien sowie den CO2-Ausstoß zu verringern und Personalkapazitäten für andere Aufgaben freizusetzen.

Empfehlungen fließen in Beratungen über zielorientierte Planung ein

Auf ihrer 15. Tagung im November 2016 sollen die Empfehlungen zusammen mit den Rückmeldungen aus den Gremien in die Beratung der Landessynode einfließen. Im November wird die Landessynode im Rahmen der zielorientierten Planung für die Arbeit in den sieben Hauptbereichen der Nordkirche (Dienste und Werke) Schwerpunkte für die kommenden sechs Jahre beraten.

Geplant ist, sowohl die Eckpunkte zur „Zukunft der Ortsgemeinde“ (Themensynode im September 2015) als auch die Empfehlungen zur „Zukunft der Dienste und Werke“ (Themensynode Februar 2016) im Frühjahr in einer Broschüre zu veröffentlichen.

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