Landesbischof Ulrich mit kenianischen Agrarexperten auf Pellworm

Fachlicher Austausch für kirchliches Landwirtschaftsprojekt in Kenia

Gemeinsam mit den kenianischen Gästen informierte sich Landesbischof Gerhard Ulrich (M.) bei Landwirt Hauke Zetl vom Ütermarker Bioland-Bauernhof (r.)
Gemeinsam mit den kenianischen Gästen informierte sich Landesbischof Gerhard Ulrich (M.) bei Landwirt Hauke Zetl vom Ütermarker Bioland-Bauernhof (r.) © Stefan Döbler / Nordkirche

23. September 2015 von Stefan Döbler

Schwerin/Pellworm. Gemeinsam mit kirchlichen Landwirtschaftsexperten aus Kenia hat Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), heute (23. September) einen Bauernhof auf der Nordseeinsel Pellworm besucht. Hintergrund ist ein diakonisches Agrarprojekt, das die Kenianische Evangelisch-Lutherische Kirche (KELC) in den nächsten Jahren im Süden Kenias aufbauen will. Dabei ist geplant, in Loitoktok (Rombo Area) im Süden des Landes einen Agrarbetrieb zu gründen. Die kenianische Kirche hat zu diesem Zweck gut vier Hektar Land gepachtet, auf dem in den nächsten Jahren Gemüse und Getreide angebaut werden sollen.

Mit den Produkten und erwirtschafteten Überschüssen soll die Ernährungssicherheit in der Region verbessert sowie die diakonische Arbeit der Kirchengemeinde vor Ort unterstützt werden. Nach Angaben von Pastor Luke Mwololo, Generalsekretär der KELC, soll dies Menschen zugutekommen, die sich nicht selbst versorgen können und am Rand der Gesellschaft in Armut und ohne Perspektive leben. Unter ihnen seien zahlreiche Waisen und Hinterbliebene von Menschen, die an AIDS gestorben sind. In dem Betrieb sollen bisher arbeitslose Menschen angestellt werden. Bewohner der Region erhalten eine Ausbildung, um selbst Gemüse und Getreide anbauen zu können.

Unterstützung von Nordkirche und Landwirtschaftsministerium

Seit Montag hatte die kenianische Delegation in Begleitung von Fachleuten des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsbetriebe besucht. Auf dem Programm standen auch Begegnungen mit Experten für Wasserwirtschaft, Nachhaltigkeit und Solarenergie sowie mit Vertreterinnen ländlicher Frauennetzwerke. Im Rahmen eines Gesprächs mit Minister Dr. Robert Habeck und Landesbischof Gerhard Ulrich war am Dienstag vereinbart worden, das Projekt gemeinsam zu unterstützen und sich für die Anschaffung solarbetriebener Grundwasserpumpen einzusetzen.

Auf Pellworm machten sich die Landwirtschaftsexperten Joyce Mbula Mutaiti und Oliver Kioko Mutua sowie Generalsekretär Luke Mwololo gemeinsam mit Entwicklungs- und Agrarfachleuten der Nordkirche auf dem Bioland-Bauernhof von Elke und Hauke Zetl mit nachhaltiger und biologisch-organischer Bewirtschaftung vertraut. Organisiert hatte die Exkursion auf die Insel der Pellwormer Verein „Ökologisch Wirtschaften! e.V.“.

Oliver Kioko Mutua zeigte sich beeindruckt von den Bemühungen um die Bewahrung der Natur und die Gesundheit der Verbraucher. Für seine Kollegin Joyce Mbula Mutaiti stellten Beispiele für die Nutzung erneuerbarer Energie einen besonderen Schwerpunkt der Reise dar: „Ich hoffe, dass wir einige der hier üblichen Formen der Energiegewinnung wie Wind- oder Solarenergie auch bei uns in Kenia stärker nutzen können.“ KELC-Generalsekretär Luke Mwololo bekräftigte: „Wir haben an vielen Beispielen kennengelernt, wie man sensibel wirtschaften und dabei natürliche Ressourcen schonen kann. Diese Art der Bewirtschaftung passt in vielerlei Hinsicht auch in unseren kenianischen Kontext.“

Landesbischof Ulrich: „Ich bin sehr dankbar für den fachlichen Austausch unserer Partner aus Kenia mit den Landwirten hier in Schleswig-Holstein, der einen Erkenntnisgewinn für beide Seiten gebracht hat. Das ist ein großartiges Zeichen unserer Partnerschaft. Dankbar bin ich auch für die Verabredung mit Minister Habeck, das Projekt unserer Partnerkirche gemeinsam zu unterstützen.“

Landesbischof Gerhard Ulrich hatte im Juni 2014, während seines Besuches der kenianischen Partnerkirche, von dem geplanten Projekt erfahren. Er vermittelte unter anderem den Kontakt zwischen der KELC und dem Landwirtschaftsministerium Schleswig-Holsteins.

Hintergrund:

Rund 50 Prozent der Bevölkerung Kenias leben unterhalb der Armutsgrenze. Jeder vierte Kenianer muss mit weniger als einem US-Dollar pro Tag auskommen. Den wichtigsten Wirtschaftssektor Kenias bilden Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei, die fast 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften. Landwirtschaftliche Produkte sind Hauptexportgüter. Rund 70 Prozent der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft. Der Beitrag der Landwirtschaft zum Bruttoinlandsprodukt ist fast ausschließlich vom Wetter abhängig. Eine nachhaltige Modernisierung der Landwirtschaft steht bislang aus.

Gerhard Ulrich ist Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).

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