Aufarbeitung des SED-Unrechts

Feier für Bundesverdienstkreuz-Träger Arvid Schnauer

Arvid Schnauer hat sich jahrzehntelang für Frieden und Gerechtigkeit eingesetzt. Dafür wird er nun in einer offiziellen Feierstunde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.
Arvid Schnauer hat sich jahrzehntelang für Frieden und Gerechtigkeit eingesetzt. Dafür wird er nun in einer offiziellen Feierstunde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. © O. Arscholl

11. August 2022

Der emeritierte Rostocker Pastor Arvid Schnauer (84) hat das Bundesverdienstkreuz am Bande für sein besonderes Engagement während der friedlichen Revolution und für seinen Einsatz für die Aufarbeitung von Unrecht in der DDR bekommen. Verliehen wird es ihm nun bei einer Feier am 10. September in Schwerin.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) wird dem evangelischen Theologen die Auszeichnung mit der Unterschrift von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 10. September im Schweriner Wichernsaal feierlich aushändigen. 

Langjähriger Einsatz für Opfer der SED-Dikatur

Schnauer war schon bald nach der ersten freien Wahl zum Vorsitzenden des Gerechtigkeitsaussschusses der Stadt Rostock gewählt worden und blieb es bis zu dessen Ende 1994. Was er bei seiner Arbeit erlebte, ist erschütternd: Er und sein Team prüften hunderte Fälle von Menschen, die in der DDR mit Berufsverboten oder Haftstrafen belegt wurden, weil sie sich angeblich der Staatsideologie widersetzt hatten. 

Zusammen konnten Schnauer und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vielen Fällen für Rehabilitierung dieser Menschen und teilweise sogar für Entschädigungen sorgen. Über seine Erlebnisse in dieser Zeit spricht Arvid Schnauer in unserem Porträt

Auch nach Beendigung dieser Arbeit blieb Schnauer in zahlreichen Ehrenämtern aktiv, etwa als Sprecher des Agenda 21-Rates der Stadt Rostock. Zusätzlich setzte sich der ehemalige Pastor gemeinsam mit seiner Frau Jutta lange Zeit gegen Rassismus ein. 

Zum Hintergrund

Die Benachrichtigung über die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande erhielt der Theologe bereits Anfang des Jahres. Die Feier wurde jedoch in den Sommer verschoben. 

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