Feier zum 80. Geburtstag von Alt-Bischof Knuth
07. September 2020
Mit einem Gottesdienst im Schleswiger Dom ist am Sonntag der 80. Geburtstag des Schleswiger Altbischofs Hans Christian Knuth begangen worden.
Der passionierte Luther-Experte war von 1991 bis 2008 Bischof der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche im Sprengel Schleswig. Außerdem amtierte er von 1999 bis 2005 im Nebenamt als Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Knuth war maßgeblich an der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre beteiligt, die 1999 zwischen dem Lutherischen Weltbund und dem Vatikan vereinbart wurde.
Für Knuth als ausgewiesenen Luther-Kenner sei es eine Herzensangelegenheit, "dass lutherische Identität das kirchliche Handeln prägt", sagte der Schleswiger Bischof Gothart Magaard, der mit Knuth den Gottesdienst im Dom leitete. Seine Menschlichkeit und sein feinsinniger Humor sei Vielen in bester Erinnerung.
Landesbischöfin: "Die Nordkirche verdankt ihm viel"
Sie danke Knuth dafür, dass er mit seinem unverwechselbaren theologischen Profil Generationen von Pastorinnen und Pastoren angeregt und gefördert habe, heißt es in dem Glückwunschschreiben von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Schwerin). Die Nordkirche verdanke ihm viel. Knuth hatte 2007 Vertreter der Landeskirchen Mecklenburg und Pommern zu ersten Sondierungsgesprächen für eine Nordkirche eingeladen, die dann 2012 gegründet wurde.
"Ihre Freude an der Theologie ist verbunden mit einem tief empfundenen, persönlichen Glauben", heißt es in dem Schreiben des Leitenden VELKD-Bischofs Ralf Meister, Landesbischof in Hannover und ehemaliger Propst in Lübeck. Knuths theologisches Wirken sei geprägt von fundierter Auseinandersetzung, engagierter Diskussion und klarer Positionierung - "mit Leidenschaft und großer Menschenfreundlichkeit".
Ökumenische Beziehungen "in brüderlicher Verbundenheit"
Er sei froh und dankbar über die ökumenischen Beziehungen, die Knuth entscheidend mitgeprägt habe, schreibt der katholische Erzbischof Stefan Heße (Hamburg). Der Fall der Mauer habe in beiden Kirchen zu Entwicklungen geführt, "die zuvor niemand zu denken vermochte". Knuth habe die Gründung des Erzbistums Hamburg 1995 in brüderlicher Verbundenheit begleitet. Einen wachen Geist, viel Lebensfreude und regen Austausch mit Gleichgesinnten und Andersdenkenden wünschte ihm auch der katholische Alt-Erzbischof Werner Thissen.