Kunstwerke aus Glas

Fenstersanierung: Evangelische Bank spendet für Schleswiger Dom

Das Tauffenster im Schleswiger Dom nach einem Motiv von Raffael: Mit Hilfe einer Muschelhälfte gießt Johannes der Täufer soeben Wasser aus dem Jordan über das nach vorn gebeugte Haupt Christi.
Das Tauffenster im Schleswiger Dom nach einem Motiv von Raffael: Mit Hilfe einer Muschelhälfte gießt Johannes der Täufer soeben Wasser aus dem Jordan über das nach vorn gebeugte Haupt Christi.© Jürgen Rademacher/Nordkirche

02. Juni 2021

Gute Nachrichten für den Schleswiger Dom: Die Evangelische Bank spendet 24.000 Euro für die Restaurierung des Tauffensters, eines von 33 Glaskunstwerken im Gotteshaus.

Die Gesamtkosten der Restaurierung der Fenster belaufen sich auf 750.000 Euro. Sie sind Teil der 20 Millionen Euro teuren Domsanierung, die im Oktober nach knapp vier Jahren abgeschlossen sein soll. 

Kunsthistorisch von überregionaler Bedeutung

Der Schleswiger Bischof Magaard bedankte sich für die Spende. "Über 2500 Fensterpaten haben uns schon dabei geholfen, diese große Aufgabe zu finanzieren und damit gezeigt, wie viel Anteil sie am Dom und seinen Schätzen nehmen." Die kunsthistorisch überregionale Bedeutung des Doms und seiner Fenster werde dadurch noch einmal besonders deutlich.

Feuchtigkeit und Witterung haben den Fenstern zugesetzt

Die farbintensiven Domfenster wurden im 19. Jahrhundert eingebaut und geben sowohl biblische Inhalte als auch die Geschichte des christlichen Glaubens wieder. Die drei Fenster im Chorraum stammen aus einer persönlichen Schenkung von Kaiserin Auguste Viktoria. Zwar haben Kriege oder Umbauten die größtenteils noch im Original erhaltenen Fenster verschont, jedoch hatten Feuchtigkeit und Witterung den Bleiverglasungen, Rahmen und Mauerumrandungen in der Vergangenheit stark zugesetzt.

Das Tauffenster

Dieses Fenster befindet sich am Ostende des Chores. Da es vom Bordesholmer Altar weitgehend verdeckt ist, wird es von vielen Dombesuchern kaum wahrgenommen. Mit seiner großfigurigen Komposition ist es wie die beiden benachbarten Apostelfenster auf Fernsicht hin konzipiert. Dargestellt sind nur zwei Gestalten: Mit Hilfe einer Muschelhälfte gießt Johannes der Täufer soeben Wasser aus dem Jordan über das nach vorn gebeugte Haupt Christi.

Dieses biblische Motiv geht auf ein Werk eines bedeutenden Künstlers der Renaissance zurück, Raffael. Es gehört zu einem umfangreichen Programm von Wandgemälden, mit denen Raffael die sogenannten Loggien im Vatikan im Auftrag des Papstes ausschmückte. Wie die Vorbilder von Albrecht Dürer, nach denen mehrerer der Glasfenster im Dom gestaltet sind, wurden auch die Werke Raffaels im 19. Jahrhundert hoch geschätzt.

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