Aufgrund der Anordnungen von Kreis und Land gegen Corona-Verbreitung

Festgottesdienst am 15. März zum deutsch-dänischen Grenzjubiläum abgesagt

11. März 2020 von Antje Wendt, Stefan Döbler

Schleswig/Flensburg. Der für Sonntag (15. März) in der Flensburger Sankt Marienkirche geplante gemeinsame Festgottesdienst und Empfang zum 100. Jahrestag der deutsch-dänischen Grenzabstimmung wird abgesagt. Grund sind die Empfehlungen und Anordnungen des Kreises Schleswig-Flensburg und des Landes Schleswig-Holstein gegen die weitere Verbreitung des Coronavirus.

Bischof Magaard: „Wir bleiben besonders mit dänischen Nachbarn verbunden“

Bischof Gothart Magaard, Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche): „Ich bedaure sehr, dass uns die Umstände zwingen, diesen Gottesdienst, zu dem wir zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland erwartet haben, abzusagen. Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen. Unter Berücksichtigung der Empfehlungen des Kreises und des Landes können wir jedoch nicht verantworten, diesen großen Gottesdienst wie geplant durchzuführen. Wir halten als Kirchen daran fest, in diesem Jahr die Begegnung und die Versöhnung über die Grenzen hinweg zu feiern. Deshalb bleiben wir auch unter diesen Umständen im Geiste besonders mit unseren dänischen Nachbarn verbunden.“

Propst Neldeberg Jørgensen: Entscheidung sinnvoll und notwendig

Auch der dänische Propst Hasse Neldeberg Jørgensen, Dansk Kirke i Sydslesvig,  bedauert einerseits sehr, dass der Festgottesdienst nicht stattfinden kann. Andererseits obliege ihm als Mitveranstalter eine besondere Verantwortung, die es sinnvoll und notwendig erscheinen lasse, die Feierlichkeit abzusagen. Im Übrigen seien andere Veranstaltungen vorbereitet worden, die auf einen späteren Zeitpunkt in diesem Jahr verschoben werden können, so der Propst.

Zum Gottesdienst hatten sich zahlreiche Bischöfinnen und Bischöfe aus Deutschland, Dänemark und dem Baltikum angesagt. Auch Prinzessin Benedikte zu Dänemark hatte ihre Teilnahme angekündigt. Geplant war eine gemeinsame Predigt von Bischof Gothart Magaard und Bischöfin Marianne Christiansen, Bistum  Hadersleben der dansk Folkekirke.

An dem Gottesdienst wollten auch die Mitglieder und Gäste der Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) teilnehmen. Ihre Klausurtagung, die vom 14. bis 17. März im schleswig-holsteinischen Breklum geplant war, sei angesichts der aktuellen Lage im Blick auf die Ausbreitung des Coronavirus und wegen der erhöhten Vorsichtsmaßnahmen für große Veranstaltungen ebenfalls abgesagt worden, teilte die VELKD mit.


Hintergrund:

Am 14. März 1920 fand die Abstimmung in der Region südlich der heutigen Grenze über den Grenzverlauf zwischen Dänemark und Deutschland statt. Die Mehrheit der Bevölkerung dieser Region votierte damals für einen Verbleib in Deutschland, ebenso zuvor die Bevölkerung im heutigen dänischen Nordschleswig. An die dort bereits am 10. Februar 1920 abgehaltene Abstimmung wurde bereits in einem Festgottesdienst am 9. Februar in Apenrade erinnert. Insgesamt stimmten 1920 rund 180.000 Deutsche und Dänen in ihren jeweiligen Regionen darüber ab, wo die Grenze künftig verlaufen sollte.

Die Abstimmungen im Jahr 1920 führten zur Bildung von Minderheitenkirchen in den Regionen Süd- und Nordschleswig, der Dänischen Kirche in Südschleswig (Dansk Kirke i Syslesvig) und der Nordschleswigschen Gemeinde.

 

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