Neue Popmusik für Gemeinden - Projekt "Monatslied" geht weiter
17. September 2018
Ab Dezember wird es wieder jeden Monat ein neues, modernes Kirchenlied geben, das gleichzeitig für Gemeinden und für das Radio geeignet sein soll. Dazu kommen drei Konzerte der Monatslied-Band.
Eine junge Frau läuft am Strand entlang und sammelt Muscheln. Sie findet erst eine Flaschenpost, dann eine Freundin und zusammen sitzen sie im Sand, bis die Sonne untergeht. Dazu klingt der Text „Das ist mein Halleluja, mein Sommer-Halleluja.“
Video und Lied gehören zu einem der zwölf so genannten Monatslieder des Fachbereichs Popularmusik in der Nordkirche, bei dem Popkantor Jan Simowitsch 2018 jeden Monat ein neues Lied zum Kirchenjahr veröffentlicht hat.
Projekt wird um zwei Jahre verlängert
Das Projekt war auf ein Jahr befristet. Nun hat die Nordkirche entschieden, es um zwei weitere Jahre zu verlängern. Ab Dezember, mit dem Beginn des neuen Kirchenjahres, wird es wieder jeden Monat ein neues Kirchenlied geben.
Entstanden ist das Projekt, weil viele „neue“ Kirchenlieder schon mehr als zwanzig Jahre alt sind. Simowitsch will die bestehenden Kirchenlieder nicht ersetzen, sondern neue hinzufügen: „Jede Generation hat eine andere Sprache, die sie versteht und stimmig findet“, sagt er. Ernstzunehmende Popmusik mit Anspruch ist sein Ziel. „Lieder, die auch im Radio laufen könnten“, sagt er.
Musik soll für alle Altersgruppen geeignet sein
Alle Lieder erscheinen auf monatslied.de. Interessierte können sich dort die Musikvideos ansehen, Noten herunterladen oder in verschiedenen Ausführungen günstig kaufen und die Lieder in die Gemeindearbeit integrieren. Das Liederbuch ist bei glaubenssachen.de erhältlich.
Die Musik soll nicht nur für Konfirmanden oder Jugendgruppen geeignet sein, sondern für alle, vom Seniorenkreis bis zum Posaunenchor. „Popmusik wird in allen Altersgruppen gehört“, sagt Simowitsch.
Monatslieder werden zu Lieblingsliedern
Mit dem ersten Monatslied war er sehr zufrieden: „Es wird viel genutzt“, sagt er. „Ich bekomme regelmäßig Rückmeldungen aus dem ganzen Norden. Für ein Premierprojekt aus dem Nichts ist das ziemlich gut.“ Nicht jede Gemeinde könne etwas damit anfangen, das sei in Ordnung.
Gleichzeitig hat er auch viel Gutes gehört: „Zu jedem Lied hat mir jemand geschrieben, dass es sein absolutes Lieblingslied sei“, sagt er. Das Juli-Lied „So wie Du bist“ hat auf youtube mit rund 13.500 Aufrufen die meisten Klicks.
Damit das Konzept aufgeht, hat Simowitsch Profimusiker angesprochen, die eine Beziehung zu Kirche haben und auf großen Bühnen auftreten. Im ersten Jahr beteiligten sich der Gitarrist Ingo Hassenstein, der auch an der Hamburg School of Music unterrichtet, Malte Müller von der „Tüdelband“, der Jazz-Bassist Lars Hansen oder der Liedermacher Tim Linde, der mit dem Tauflied für seine Tochter bekannt wurde.
CD mit neuen Liedern erscheint im November
Auch im neuen Jahr wird es wieder ganz unterschiedliche Lieder geben. Die zwölf Lieder sind bereits fertig, anhören kann man sie sich jedoch noch nicht. Denn gerade erst wird die CD produziert, Anfang November soll sie erscheinen.
Die Liedertexte für 2019 sind noch besser geworden, findet Simowitsch. Aus dem ersten Projektjahr habe man eine Lehre gezogen: „Wir haben begriffen, dass ein Text nicht deshalb religiöser wird, weil das Wort Barmherzigkeit vorkommt“, sagt er.
Stattdessen versuche man zum Beispiel, die Pfingstgeschichte auf verständliche Weise nachzuerzählen. „Konkreter theologischer Inhalt anstatt religiöser Begriffe.“ Simowitsch ist überzeugt: „Es wird gut.“