Gauck: Mehr gegen Christenverfolgung tun
23. November 2017
Beim Amnesty-Gottesdienst zum Buß- und Bettag hat der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck mehr Engagement gegen die Verfolgung von Christen gefordert. Keine andere Religion werde derzeit weltweit so stark verfolgt wie Christen, sagte Gauck in St. Katharinen.
Glaubensfreiheit sei nicht verhandelbar. Dies schließe auch die Möglichkeit ein, ohne Religion leben zu wollen. Es gebe zwar keine genauen Zahlen über die weltweite Verfolgung von Christen, sagte Gauck. Dies könne jedoch keine Beruhigung sein. Es stelle sich eher die Frage, warum dies so wenig bekannt sei. Es gebe Christenverfolgung in Nordkorea, Pakistan, Eritrea und Nigeria, sowie im Irak und Afghanistan durch den IS. Dies gelte es ebenso zu verurteilen, wie die Verfolgung der Rohingya in Myanmar, der Bahai im Iran oder der Jesiden im Irak. Die meisten dieser Länder hätten 1948 ein Bekenntnis zu den Menschenrechten abgegeben.
"Menschen reagieren überall gleich auf Unrecht"
Menschenrechte gelten nach den Worten Gaucks in allen Teilen der Welt, weil Menschen auf Unrecht überall gleich reagieren würden. Er habe die Sehnsucht danach in der DDR selbst erlebt. Diese Sehnsucht könne Realität werden, "wenn viele den gleichen Traum haben." Organisationen wie Amnesty International leisteten einen Beitrag, dass die Opfer nicht vergessen werden.