Tag der Kriminalitätsopfer:

Gedenkgottesdienst in Kiel unter dem Motto „Hoffnung und Zukunft geben“

links: Bischofsbevollmächtigter Gothart Magaard (Sprengel Schleswig und Holstein), rechts: Justizminister a.D. Uwe Döring (Vorsitzender vom WEISSEN RING)
links: Bischofsbevollmächtigter Gothart Magaard (Sprengel Schleswig und Holstein), rechts: Justizminister a.D. Uwe Döring (Vorsitzender vom WEISSEN RING)© Wolfgang Pittkowski

22. März 2013 von Dorothea Frauböse

Kiel. Anlässlich des „Tages der Kriminalitätsopfer“ wurde heute (22. März) in der St. Nikolai-Kirche in Kiel unter dem Motto „Hoffnung und Zukunft geben“ ein Gedenkgottesdienste gefeiert, zu dem der WEISSE RING Schleswig-Holstein und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) gemeinsam eingeladen hatten.

Justizminister a.D. Uwe Döring, Vorsitzender des WEISSEN RINGS Schleswig-Holstein, sagte während des Gottesdienstes: „Tagtäglich werden Menschen Opfer krimineller Taten. Die Betroffenen von Gewaltverbrechen leiden erheblich unter den Folgen der Tat, nicht selten ein Leben lang.“ Binnen weniger Augenblicke sei ihr Leben aus den Fugen geraten. Er betonte, dass in dieser Situation noch immer zu viele Opfer von Gewalt und Kriminalität mit ihren Problemen allein blieben. Es sei dringend gefordert, an der Seite der Betroffen zu stehen. „Wir müssen hier Hoffnung und Zuversicht geben“, so Döring.

Gothart Magaard, Bischofsbevollmächtigter im Sprengel Schleswig und Holstein, verwies in seiner Predigt ebenfalls darauf, dass eine Rückkehr in den bewährten Alltag nach traumatischen Erfahrungen sehr schwer und manchmal sogar unmöglich sei. „Wir wissen, dass menschliche Herzen in der Folge eins Verbrechens erstarren oder gar zerbrechen können“, so der leitende Geistliche der Nordkirche. Viele Kriminalitätsopfer litten an der Erfahrung, dass sie Freude und Mitgefühl nicht mehr empfinden könnten, von Ängsten geplagt würden oder der Gedanke nach Rache sie beherrsche. Auch die biblischen Texte wüssten um diese Situation von Menschen. Sie bezeugten jedoch auch, dass Gott das Herz dieser Menschen heilen und sie auf ihrem schweren Weg in einen verändertes Leben mit seiner Zuwendung und Liebe begleiten wolle. Magaard sagte weiter: „Für diesen Weg werden Menschen gebraucht, Angehörige und Freunde. Und eben auch Menschen, die eigentlich Fremde sind, und die so die notwendige Distanz mitbringen. Menschen wie diejenigen, die sich im WEISSEN RING engagieren und die bereit sind, diese Wege mitzugehen. Wir wissen, dass es dafür Zeit und geduldige, aufmerksame Begleitung braucht.“ Ein solcher Hoffnungsweg, von dem die Bibel spreche, werde in manchem Falle lebenslang sein, begleitet von Rückschritten, Tränen und Zweifeln. „Aber es wird ein Weg zu Neuem, ein Aufbruch und Weg nach vorne sein“, so der Bischofsbevollmächtigte, „und mit Gottes Hilfe ist auch in dieser Welt ein Neuanfang mitten im Leben möglich.“

Alljährlich am 22. März macht der WEISSE RING auf die Situation von Menschen aufmerksam, die von Kriminalität und Gewalt betroffen und auf Hilfe angewiesen sind. Mit dem „Tag der Kriminalitätsopfer“ wird an die persönliche, rechtliche und wirtschaftliche Situation der durch Kriminalität und Gewalt geschädigten Menschen erinnert, die auf Schutz, praktische Hilfe und Solidarität des Gemeinwesens angewiesen sind. Der WEISSE RING stärkt mit diesem Signal seit vielen Jahren das öffentliche Bewusstsein und fordert Politik, Justiz und Verwaltung zum Handeln auf.

In diesem Jahr feierten der WEISSE RING und die Nordkirche in Kiel und Hamburg gemeinsame Gedenkgottesdienste zum Tag der Kriminalitätsopfer.

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