Gedenkgottesdienst zum Ende des Ersten Weltkriegs
12. November 2018
Mit dem Lied „Gib Frieden, Herr, gib Frieden“ begann am Sonntag (11. November) im Schweriner Dom der Gedenkgottesdienst: 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs mahnte der Schweriner Bischof Andreas von Maltzahn, "misstrauisch zu bleiben, wenn Probleme militärisch gelöst werden sollen".
Derzeit werde vielfach gefordert, Deutschland müsse seine gewachsene politische Verantwortung in Kriegseinsätzen wahrnehmen, sagte von Maltzahn im Schweriner Dom. "Es ist die bleibend aktuelle Erfahrung unseres Volkes, dass der Griff zu den Waffen Unheil mit sich bringt."
Bischof: Lösungen müssen auf politischem Wege erreicht werden
Ethisch vertretbar seien Einsätze der Bundeswehr allenfalls, um etwa drohenden Völkermord zu verhindern, sagte der Bischof. "Die eigentliche Lösung muss auf politischem Wege erreicht werden." Kritisch setzte sich der Bischof mit dem Verhalten seiner Kirche in der damaligen Zeit auseinander: Das Friedenszeugnis der Bibel sei im Taumel nationaler Begeisterung untergegangen. So zeugten auch die Nägel am Westportal des Schweriner Domes vom kirchlich unterstützen Spendenprogramm im Ersten Weltkrieg für neue Kanonen.

"Wo Menschlichkeit auf der Strecke bleibt, können wir uns nicht zu Hause fühlen"
Der Bischof appellierte außerdem an die jungen Menschen, andere nicht zu Außenseitern zu machen. Es liege kein Segen darauf, dazuzugehören, indem man andere mobbe. "Wo Menschlichkeit auf der Strecke bleibt, können wir uns nicht zu Hause fühlen." Schüler aus Wittenburg und Konfirmanden aus Schwerin gestalteten den Gottesdienst mit und lasen unter anderem aus Feldpostbriefen vor.