Gedenkgottesdienste für Kriminalitätsopfer in Hamburg und Rendsburg
22. März 2016
Zum heutigen "Tag der Kriminalitätsopfer" (22. März) finden in Rendsburg und Hamburg Gedenkgottesdienste für die Menschen statt, die Opfer von Verbrechen und Gewalt wurden. Die Hilfsorganisation "Weisser Ring" lädt gemeinsam mit Bischöfin Kirsten Fehrs und mit Bischof Gothard Magaard dazu ein, den Opfern eine Stimme zu geben.
In Hamburg wird zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Hauptkirche St. Jacobi eingeladen. Die Feier unter dem Motto "Den Opfern eine Stimme geben - Ja zu Respekt und Toleranz" beginnt um 18 Uhr.
Gottesdienst in Hamburg mit Bischöfin Fehrs
Der Gedenkgottesdienst gebe Gelegenheit, allen Betroffenen und ihren Angehörigen eine Stimme zu geben, sagte die Bischöfin. Es sei wichtig, der Betroffenheit Raum zu verleihen und Trost und Zuversicht zu spenden. "Gemeinsam stehen wir mit Informationen, Seelsorge- und Beratungsangeboten bereit", sagte Fehrs.
Beteiligt sind neben Betroffenen auch der Landesvorsitzende des "Weissen Rings" Hans-Jürgen Kamp, Polizeivizepräsident Reinhard Fallak, NDR-Moderatorin und Buchautorin Kerstin von Stürmer und Jazz-Pianist Prof. Gottfried Böttger. Im Anschluss besteht bei einem Imbiss im Seitenschiff der Kirche die Möglichkeit zum Gespräch.
Gottesdienst in Rendsburg mit Bischof Magaard
Unter dem Motto "Trost und Zuversicht" wird der Gedenkgottesdienst in der Rendsburger Christkirche (Paradeplatz) ab 18 Uhr stattfinden. Schleswig-Holsteins Justizministerin Anke Spoorendonk (SSW) und der Landesvorsitzende des Weissen Rings, Uwe Döring (SPD), werden den Gottesdienst mit Bischof Gothard Magaard mitgestalten.
Mit dem Tag der Kriminalitätsopfer wird seit 1991 auf die persönliche, rechtliche und wirtschaftliche Situation hingewiesen, in der sich Opfer von Kriminalität und Gewalt häufig befinden.
Der Weisse Ring betreute im vergangenen Jahr (2015) in Schleswig-Holstein 1.743 Menschen, die Opfer von Sexualdelikten, Diebstahl oder Körperverletzung wurden. Nach Dörings Angaben investierten die 160 Mitarbeiter mehr 33.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit. Die finanziellen Hilfen für die Betreuungsfälle betrugen im vorigen Jahr 216.671 Euro.
Info
Der "Weisse Ring" wurde im September 1976 in Mainz gegründet. Initiator war der TV-Journalist Eduard Zimmermann (1929-2009), Moderator der Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst".
Heute zählt der Verein nach eigenen Angaben knapp 50.000 Mitglieder und ist Deutschlands größte Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität.
In 18 Landesverbänden gibt es über 400 Außenstellen mit rund 3.200 ehrenamtlichen und professionell ausgebildeten Helfern. Seit Gründung wurden mehr als 200 Millionen Euro für Opfer bereitgestellt.