Pilgerweg zur Weltklimakonferenz in Flensburg eröffnet

Geistliche in Norddeutschland setzen gemeinsam Zeichen für Klimagerechtigkeit

Eröffnung des Klimapilgerwegs in Flensburg mit einem Festakt auf dem Südermarkt
Eröffnung des Klimapilgerwegs in Flensburg mit einem Festakt auf dem Südermarkt© Marie-Elisabeth Most-Werbeck

13. September 2015 von Claudia Ebeling

Flensburg. In Flensburg ist am Sonntag (13. September) der ökumenische Pilgerweg zur Weltklimakonferenz nach Paris eröffnet worden.

Geistliche verschiedener Konfessionen und Religionen haben ein Zeichen für Klimagerechtigkeit gesetzt und pilgerten zum bundesweiten Auftakt die ersten Kilometer gemeinsam.

„Gerade in diesen Tagen wird deutlich, welche Auswirkungen Krieg und Armut in einzelnen Regionen auf Europa, und auch auf uns in Schleswig-Holstein haben. Dies wird noch stärker für die weltweiten Folgen des Klimawandels gelten. Was die Menschen, die in diesen Tagen als Flüchtlinge zu uns kommen und die Menschen, die sich auf den ökumenischen Pilgerweg machen, verbindet, ist Hoffnung: die Hoffnung, dass Globalisierung bedeutet, gemeinsam über alle Kontinente und alle menschengemachten Grenzen hinweg zu finden, was dem Leben dient“, sagte Gothart Magaard, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) im Sprengel Schleswig und Holstein in seinem Grußwort zur Eröffnung. Dompropst Franz-Peter Spiza vom Erzbistum Hamburg betonte: „Für mich ist wichtig zu sagen: Auch als Kirche können und wollen wir noch mehr tun. Es geht darum, glaubwürdig zu handeln.“

Eröffnung mit Gottesdienst und Festakt

Der Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit „Geht doch!“ ist mit einem Gottesdienst in der Flensburger St. Nikolaikirche und einem Festakt auf dem Südermarkt eröffnet worden. Den Gottesdienst haben der Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein, Gothart Magaard und der Dompropst im Erzbistum Hamburg, Franz-Peter Spiza, gemeinsam mit dem Erzpriester der griechisch-orthodoxen Kirche, Constantin Miron, und Karsten Mohr von der Evangelisch-Methodistischen Kirche geleitet. Die Predigt hielt Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen gemeinsam mit dem Generalsekretär der Konferenz Europäischer Kirchen, Guy Liagre.

„Pilgern für Klimagerechtigkeit – das ist für uns nicht der Einzug in die rettende Arche, sondern eher der hoffnungsvolle Flug der Taube, die den Ölzweig im Schnabel trägt. Es ist der Aufbruch in eine neue Zeit“, so Erzpriester Constantin Miron. „Wir sitzen alle in einem Boot und müssen Respekt vor der Schöpfung lernen. Ich hoffe sehr, dass durch den Pilgerweg ein starkes Zeichen gesetzt wird und viele Menschen ihr tägliches Handeln überdenken und verändern“, betonte Karsten Mohr zum Auftakt.  

„Wir muslimische Gemeinden beteiligen uns an vielen wichtigen Stellen, denn das Thema Umweltschutz und Klimawandel geht schließlich jeden etwas an“, sagte Sedat Simsek, Vorsitzender der Islamischen Religionsgemeinschaft DITIB in Schleswig-Holstein zum Auftakt: „Von unserem Propheten Mohammed wird die Aussage überliefert: Und selbst wenn ihr das Jüngste Gericht seht, so pflanzt eine Pflanze.“

Sichtbares Zeichen setzen
Für den ökumenischen Pilgerweg hat sich ein Bündnis aus Landeskirchen, Diözesen, Entwicklungsdiensten, Missionswerken und Jugendverbänden zusammengeschlossen, um im Vorfeld der Weltklimakonferenz auf die globale Dimension des Klimawandels aufmerksam zu machen. Der gemeinsame Pilgerweg soll ein sichtbares Zeichen für ein gerechtes und verbindliches Klimaschutzabkommen setzen.

Schirmherren des Pilgerwegs sind der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm, die Vizepräsidentin im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, Karin Kortmann, Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und Ludwig Schick, Erzbischof von Bamberg und Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.

Im Anschluss an den Auftakt in Flensburg geht es zwei Wochen lang über Rendsburg nach Hamburg-Blankenese, wo im Rahmen des bundesweiten Klima-Aktionstages und einer bunten Schiffsparade der Staffelstab an die Hannoversche Landeskirche übergeben wird (26.September). Die Strecke verläuft dann über Bremen, Osnabrück, Dortmund, Remagen, Perl und Montmirail nach Paris, wo sich ab dem 30. November die Staats- und Regierungschefs zur Weltklimakonferenz treffen. Dort wird gemeinsam mit Vertretern verschiedener Religionen und Konfessionen eine Resolution übergeben.

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