Zentrum für Mission und Ökumene tagt in Breklum

Generalversammlung wählt Landesbischof erneut zum Vorsitzenden

09. April 2016 von Claudia Ebeling, Maren Warnecke

Breklum/Hamburg/Schwerin. Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), ist gestern (8. April) erneut zum Vorsitzenden der Generalversammlung des Zentrums für Mission und Ökumene der Nordkirche in Breklum gewählt worden.

Zuvor hatte er in der Breklumer Kirche im Eröffnungsgottesdienst zur Tagung der 9. Generalversammlung das Engagement ihrer Mitglieder gewürdigt. „Sie schärfen den weltweiten Blick unserer Kirche. Sie werden Sorge tragen, dass wir trotz all unserer regionalen Themen nicht unsere Verantwortung vernachlässigen für das, was die Welt braucht, damit sie Haus Gottes für alle werden kann“, so der Landesbischof in seiner Predigt.

„Ökumenisches Denken und Geschwisterlichkeit bedingen einander“

Ulrich weiter: „Ökumenisches Denken bedeutet, die Christengemeinden vor Ort in ihrer ganz konkreten lokalen, oft bedrohten Situation zusammenzusehen mit den globalen Bewegungen.“ Gesellschaften, deren Struktur in vielen Teilen der Welt von einem „Herrscher-Beherrschte-Verhältnis“ geprägt seien, so Ulrich weiter, produzierten seit jeher immer mehr Angst, Wut und Gewalt. Christliche Gemeinden würden durch ihre Praxis der Geschwisterlichkeit diese Gesellschaftsmodelle unterlaufen und Zeichen dagegen setzen: „Auch wo Christen in der Minderheit sind, können sie durch ihre gelebte Praxis der Solidarität, des Mitgefühls und der gegenseitigen Achtung viel bewirken.“

Im Blickpunkt: Hilfe für Christen im Nordirak

Inhaltlicher  Schwerpunkt der Tagung am heutigen Sonnabend war das Referat von  Emanuel Youkhana, Priester der Assyrischen Kirche des Ostens sowie Gründer und Leiter der Hilfsorganisation Christian Aid Program Northern Iraq (CAPNI) mit Sitz in Dohuk und Wiesbaden. In seinem Vortrag schilderte Youkhana  die Situation von Christen im Mittleren Osten. CAPNI unterstützt im Nordirak vor allem christliche und jesidische Flüchtlinge, die nicht in die offiziellen Lager gehen, sondern in Ruinen und auf Dörfern Zuflucht suchen. Die Nordkirche hat die humanitäre Arbeit von CAPNI bereits zweimal mit einer Winter-Nothilfe aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes unterstützt, zuletzt im Dezember 2015 mit 100.000 Euro. „Wir Christen können eine Brücke sein zwischen allen verschiedenen Gruppen und Religionen im Irak. Wir werden gebraucht für eine Kultur der Liebe, Menschenwürde und des Friedens“, hob Emanuel Youkhana hervor.

Vorstandswahl und Würdigung für scheidenden Vorsitzenden

Auch Kandidaten für einen neuen Vorstand des Zentrums für Mission und Ökumene haben die 73 Mitglieder der Generalversammlung im Rahmen ihrer zweitägigen Beratungen gewählt. Sie werden der Ersten Kirchenleitung der Nordkirche zur Entsendung in das Gremium vorgeschlagen, das aus seiner Mitte einen neuen Vorstandsvorsitzenden wählen wird. Propst i. R. Jürgen Bollmann, bisheriger Amtsinhaber, hatte den Vorsitz nach fast zwei Jahrzehnten abgegeben. Dr. Klaus Schäfer, Direktor des Zentrums für Mission und Ökumene, würdigte den Dienst des scheidenden Vorstandsvorsitzenden: „Seine Umsicht und Energie, seine mit Augenmaß gepaarte Leidenschaft waren ein Segen für uns.“

Hintergrund und Historie:

Die 73 Mitglieder, unter ihnen Ehren- und Hauptamtliche aus Gemeinden, Diakonie und der entwicklungspolitischen Arbeit, waren im vergangenen halben Jahr von den Synoden, dem Bischofsrat, dem Missionskonvent und dem Verein der Freunde der Breklumer Mission turnusmäßig neu gewählt worden. Die Amtszeit beträgt in der Regel sechs Jahre. Die 1876 von dem Breklumer Dorfpastor Christian Jensen gegründete Schleswig-Holsteinische Missionsgesellschaft kümmerte sich zunächst um die Aussendung und Ausbildung von Missionaren nach Übersee. Daraus entstanden im Laufe der Jahrzehnte stabile Partnerbeziehungen zu Kirchenkreisen und Gemeinden sowie Partnerschaften zu den neuen lutherischen Kirchen in Afrika, Indien oder Papua-Neuguinea. Aus der weltweiten Ökumene erwuchsen neue Arbeitsfelder wie entwicklungspolitische Bildung, Klimagerechtigkeit oder der interreligiöse Dialog. Als 1970 in Hamburg und Schleswig-Holstein die Bildung des „Nordelbischen Zentrums für Weltmission und Kirchlichen Weltdienst“ beschlossen wurde, das heutige „Zentrum für Mission und Ökumene“, nahm auch die Generalversammlung offiziell ihre Arbeit auf.

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