Mahnung und Gedenken

Greifswald zeigt Schau zu Todesopfern rechter Gewalt

Rechte Gewalt ist kein Einzelfall. Die Greifswalder Schau erinnert an viele Opfer, die bislang wenig Aufmerksamkeit bekamen.
Rechte Gewalt ist kein Einzelfall. Die Greifswalder Schau erinnert an viele Opfer, die bislang wenig Aufmerksamkeit bekamen. © Hayley Seibel, Unsplash

13. Oktober 2021

Ab Donnerstag, 14. Oktober, ist in Greifswald die Ausstellung "Todesopfer rechter Gewalt seit 1990" zu sehen. Sie wird wegen ihres großen Umfangs aufgeteilt und läuft bis zum 26. November sowohl in der "Kleinen Rathausgalerie" als auch im Kultur- und Initiativenhaus "Straze".

Den Angaben zufolge sind seit Anfang der 1990er Jahre in Deutschland mindestens 183 Menschen durch rechte Gewalttaten ums Leben gekommen. Dazu gehören zwei Fälle aus Greifswald: Die Obdachlosen Eckard Rütz (damals 42 Jahre alt) und Klaus Dieter Gerecke (damals 47 Jahre alt) wurden im Jahr 2000 ermordet.

Erinnerung an ungezählte Opfer 

Es gebe viele Tote, die niemals Schlagzeilen machten, hieß es. Die Ausstellung "Todesopfer rechter Gewalt seit 1990" erinnere an diese Menschen und thematisiere zugleich die anhaltende Verdrängung rechter Gewalt. Seit der ersten Veröffentlichung im Jahr 2001 wurde die Präsentation mehrfach überarbeitet. Die Ausstellung wird vom Bündnis "Schon vergessen?" in Kooperation mit der Partnerschaft für Demokratie Greifswald organisiert.

Gedenkfeier für Greifswalder 

2020 jährte sich der Mord an Eckard Rütz zum 20. Mal. Der Obdachlose war in der Nacht vom 24. auf den 25. November 2000 von drei Rechtsradikalen im Alter von 16 bis 21 Jahren erschlagen worden. Da coronabedingt weder die Ausstellung noch die Gedenkveranstaltung stattfinden konnten, würden sie in diesem Jahr nachgeholt, hieß es. Die Gedenkfeier für Eckard Rütz ist am 25. November um 18 Uhr auf dem Vorplatz der alten Mensa am Schießwall geplant.

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