Greifswalder Jacobikirche bekommt neue Kupferspitze

Blick auf St. Jacobi - auch "Kleiner Jakob" genannt - in Greifswald.
Blick auf St. Jacobi - auch "Kleiner Jakob" genannt - in Greifswald.© C. Löser/ Wikimedia Commons/ CC BY 3.0 de

08. Juni 2018 von Anne-Dorle Hoffgaard

Seit mehr als 50 Jahren erwartet: Der Turm der Greifswalder Jacobikirche soll im kommenden Jahr sein ursprünglich geplantes Kupferdach bekommen. Die Sanierung des Turms wird rund 700.000 Euro kosten und soll 2019 beginnen.

Die Turmspitze des "Kleinen Jacob", wie die kleinste der drei gotischen Hauptkirchen von den Greifswaldern genannt wird, besaß ursprünglich noch einen kleinen Fachwerkaufsatz. Dieser wurde 1955 durch einen Brand zerstört.

Zehn Jahre später erhielt der Turm die heutige pyramidenförmige Spitze. Sie besteht aus Beton und sollte eigentlich eine Kupferverkleidung erhalten. Da dieses Buntmetall in der DDR jedoch Magelware war, wurde der Turm mit Mönch-Nonne-Dachziegeln eingedeckt.

Sicherheit ist ein Wagnis

Der Kirchengemeinderat schließt sich der Auffassung seines Architekten an, "der aufgrund der Neigung der Turmspitze die Mönch-Nonne-Ziegeldeckung bezüglich der Sicherheit für ein Wagnis hält", sagte Gemeindepastor Michael Mahlburg. Damit werde auch der Empfehlung des Baudezernats der Nordkirche gefolgt.

Die Fotomontage gibt einen Ausblick auf das neue Erscheinungsbild der Jacobikirche. Links das bestehende Ziegeldach, rechts die digital bearbeitete Ansicht mit dem geplanten Kupferdach.© Foto / Fotomontage: PEK / Sebastian Kühl

Kupferspitze günstiger und optisch schöner

Außerdem sei die Kupferdeckung bis zu 50.000 Euro günstiger als die Ziegelvariante, hieß es aus dem Kirchengemeinderat. Rein optisch sei die Kupferspitze ein Gewinn. "Das Kupferdach wird ein Blickfang werden und gut zum Dach des benachbarten Doms passen." Mit der neuen Kupferspitze bleibe die bekannte und beliebte historische Silhouette der Hansestadt erhalten.

Sanierung beginnt im Frühjahr 2019

Dank der Zusage von Fördermitteln des Bundes in Höhe von 350.000 Euro kann die Sanierung des Kirchturms 2019 beginnen. Weitere Gelder kommen vom Kirchenkreis, von Stiftungen, aus Spenden und von der Kirchengemeinde. Turmdach und Mauerwerk weisen erhebliche Schäden auf, sagte Mahlburg. An zahlreichen Stellen gibt es beispielsweise bröckelnde Steine. Am Portal der Westseite sind deutliche Risse zu sehen. 

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