"Haithabu ist mit der Geschichte der Kirche verbunden"
02. Juli 2018
Haithabu und das Danewerk sind zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt worden – sehr zur Freude des Bischofs Gothart Magaard, denn es gibt Verbindungen der Wikingersiedlung zu der Geschichte der Kirche im Norden.
„Haithabu und die Geschichte der Kirche im Norden sind eng miteinander verbunden“, so der Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein. Der Ort sei eine der wesentlichen Wirkungsstätten des Apostels Ansgars gewesen, der den christlichen Glauben nach Skandinavien getragen habe. Außerdem ist in Haithabu laut Bischof im Jahr 948 auf Initiative Kaiser Ottos I. das Bistum Schleswig gegründet worden. Magaard: "Haithabu war somit erster Bischofssitz."
Schleswiger Dom als Verbindungsglied zwischen Vergangenheit und Gegenwart
In der Nachfolge der ersten Kirche in Haithabu um 1150 entstand laut Bischof auch der Schleswiger Dom. „Als Bischofskirche stellt er das eindrucksvolle Verbindungsglied zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart dar“, sagte Magaard. „Er ist Wahrzeichen der Stadt, aber auch und im besonderen Maße ein Wahrzeichen für die Geschichte und das Fortbestehen der Kirche und des Glaubens im Norden.“

Haithabu war größte Handelsmetropole der Wikinger im frühen Mittelalter
Das Unesco-Komitee hatte am Sonnabend die Wikingersiedlung Haithabu und das Grenzbauwerk Danewerk (bei Schleswig) in die Welterbeliste aufgenommen. Die beiden archäologischen Stätten seien ein einzigartiges Zeugnis der Wikingerzeit und ihrer kulturellen Traditionen, hieß es zur Begründung. Im frühen Mittelalter galt Haithabu als größte Handelsmetropole der Wikinger. Am "Ort auf der Heide", wie er übersetzt heißt, liefen wichtige Fernhandelswege zusammen, und auch die christliche Mission konnte dort Fuß fassen.
Magaard: „Die Ernennung Haithabus und des Danewerks zum UNESCO-Weltkulturerbe gibt diesem kulturellen Erbe einen ganz besonderen Stellenwert und wird dazu beitragen, es für die zukünftigen Generationen zu bewahren.“