Gedenkfeier mit Bürgerschaftspräsidentin und Erstem Bürgermeister

Hamburger Kirchen und Religionsgemeinschaften gedenken Corona-Opfern

In Hamburg starben in den zurückliegenden zwölf Monaten über 1300 Menschen am und mit dem Corona-Virus
In Hamburg starben in den zurückliegenden zwölf Monaten über 1300 Menschen am und mit dem Corona-Virus© Marcelo Hernandez, Nordkirche

12. März 2021 von Maren Warnecke

Hamburg. 1.314 Hamburgerinnen und Hamburger verstarben seit März 2020 am und mit dem Covid-19-Virus. Als Zeichen dafür, dass die Erinnerung an die Opfer der Corona-Pandemie in der Hansestadt lebendig ist, gestalten leitende Vertreterinnen und Vertreter der Hamburger Kirchen und Religionsgemeinschaften am Sonntag (14. März) auf dem Friedhof Ohlsdorf eine Gedenkfeier.

In christlichen Fürbitten, jüdischen und muslimischen Totengebeten sowie einer buddhistischen Meditation wollen die Mitwirkenden anlässlich des Jahrestages des sogenannten ersten Lockdowns gemeinsam trauern, beten und weiße Blumen niederlegen. Carola Veit, Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, und Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister, werden stellvertretend für die Politik der Freien und Hansestadt Hamburg sprechen. Den musikalischen Rahmen bildet Cellist Andreas Hamborg.

Veranstalterin der Gedenkfeier ist die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Hamburg (ACKH) in Zusammenarbeit mit dem Interreligiösen Forum Hamburg.

Im Vorfeld der Gedenkfeier für die Opfer der Corona-Pandemie sagte

Carola Veit, Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft:

„Ein Jahr Corona-Pandemie liegt hinter uns und wir alle sind erschöpft und müde vom Alltag. Die Zahlen der Infizierten und Toten sind allgegenwärtig, genau wie Kummer, Sorge und Trauer. Wir müssen als Gesellschaft einen Weg finden, damit angemessen umzugehen. Der Tod in der Pandemie war oft einsam, die Trauer der Angehörigen als gemeinsames Ritual kaum oder nur in ganz kleinem Rahmen möglich.

Es ist zutiefst menschlich, das Sterben und den Tod nicht an uns heranzulassen. Jeder von uns hofft, gemeinsam mit seinen Lieben die Pandemie unbeschadet zu überstehen, auch das ist menschlich und verständlich. Dennoch wird dies dem gesellschaftlichen Ausmaß und dem Leid der Corona-Pandemie nicht gerecht. Wir brauchen Momente wie diesen, um innezuhalten, und Orte der kollektiven Trauer und des Gedenkens.“

Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche:

„Gestorben mit, durch, wegen – unter den Bedingungen von Corona – jeder Tod ist wie ein Riss im Leben. Und braucht gerade das Band der Gemeinschaft, um Halt zu geben. Deshalb bin ich dankbar, dass wir hier gemeinsam stehen. Noch immer ist die Situation angespannt. Und es ist nicht allein der Tod, der traurig macht. Ich bin sicher, wir haben alle Menschen vor Augen, deren Perspektiven zerstört wurden und die schwere, persönliche Krisen durchleben.

Nur eine Gesellschaft, die ehrlich miteinander trauert, kann glaubwürdig von Hoffnung reden. Nur wenn wir das Leid jedes und jeder Einzelnen ernstnehmen, kommen wir gemeinsam ans Ziel.“

Pastor Uwe Onnen, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen:

„Denke ich zurück, dann habe ich Bilder von Menschen mit Masken vor Augen. Wen ich aber nicht vor Augen habe, sind die Menschen, die im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben sind und die um ihre Lieben Trauernden. Sie wollen wir uns mit der Gedenkfeier vor Augen halten, stellvertretend für die Menschen Hamburgs, die verschiedenen Glaubens sind.

Der Tod vereint uns in der Trauer und hebt die Unterschiede auf. Es geht um die Menschen, die Verstorbenen und die Trauernden. Mit dem Gedenken setzen wir ein Hoffnungszeichen und bitten Gott um Licht in der Finsternis.“

Monsignore Peter Mies, Erzbistum Hamburg:

„,Ich habe dich bei deinem Namen gerufen: du bist mein.‘ (Jesaja 43) Niemand ist einfach nur „passiert“ – jede und jeder ist einzeln von Gott mit einem eigenen Namen ins Leben gerufen. So geht niemand verloren.“

Landesrabbiner Shlomo Bistritzky, Jüdische Gemeinde Hamburg:

„Von den Ereignissen des vergangenen Jahres sind alle Menschen auf der Welt betroffen: ob durch den Verlust eines Familienmitglieds, durch eigene Krankheit oder durch den Verlust des Arbeitsplatzes. Daher ist die Gedenkveranstaltung ein wichtiges Zeichen, da sie vielen Hamburgerinnen und Hamburgern aus der Seele spricht: Was können wir Menschen tun, damit die aktuelle Pandemie endet?

Wir können von Aaron lernen, dass wir die Verbindung zwischen Mensch und Gott, aber auch die Verbindung der Menschen untereinander stärken, so dass dadurch hoffentlich bessere Jahre kommen.“  

Özlem Nas, Schura Hamburg – Rat der Islamischen Gemeinschaften:

„Der Verlust eines lieben Menschen, den man in schweren Stunden des Hoffens und Bangens nicht begleiten konnte, hinterlässt tiefe Wunden. Menschen, die einsam verstorben sind und Angehörige, die keinen Abschied nehmen konnten, dürfen nicht aus dem Bewusstsein verloren werden.

In Hamburg bedeutet Zusammenhalt, dass wir gemeinsam innehalten und trauern. Wir zeigen unsere Anteilnahme und Solidarität sowie unsere Wertschätzung für die Diversität der Menschen, die von der Pandemie gezeichnet sind.“

Nils Clausen, Vorsitzender der Deutschen Buddhistischen Union:

„Es ist nicht wichtig, welchem oder ob überhaupt man einem Glauben angehört. Was zählt, ist die Verbundenheit mit anderen Menschen. Wenn man einem gemeinsamen Freund oder einer Freundin gedenkt, oder einem Familienmitglied, kann man sich gegenseitig stützen und die verstorbene Person im Herzen weiterleben lassen.

Natürlich ist jeder Tote trotzdem ein Verlust, aber für die Hinterbliebenen kann es sehr tröstlich sein, wenn man für die von uns Gegangenen einen Platz am Tisch und im Herzen freihält.“

Bitte beachten: Aufgrund der anhaltenden Corona-Schutzmaßnahmen ist die Teilnahme in der Fritz-Schumacher-Halle auf die Mitwirkenden beschränkt.

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