Hamburger Lichter-Andacht gegen Christenverfolgung
30. November 2015
Hamburg. Rund 150 Menschen haben am Sonnabend in Hamburg mit einer Lichter-Andacht gegen die Christenverfolgung in aller Welt protestiert. Die Kundgebung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte fand unter freiem Himmel in der belebten Einkaufsmeile Mönckebergstraße statt. Das "Vater Unser" wurde auf Aramäisch gebetet, in der Sprache Jesu Christi.
Verfolgung sei für Christen in ihrem Ursprungsland nicht neu, sagte der Sprecher der syrisch-orthodoxen Gemeinden in Hamburg, Evgen Cam. Neu sei allerdings die Ignoranz des christlichen Abendlandes. 95 Prozent der Christen im Irak seien auf der Flucht. Für sie zu beten helfe, dass sie nicht vergessen werden.
Der Hamburger Bundestagsabgeordnete Jürgen Klimke (CDU) forderte Solidarität, wenn Menschen aufgrund ihrer Religion verfolgt werden. Religionsfreiheit sei ein weltweites Menschenrecht. Der Pastor der persischen Gemeinde, Albert Babajan, bedankte sich bei Deutschland, dass so viele Christen aus dem Nahen Osten aufgenommen würden und ihren Glauben hier ungehindert leben könnten.
Religionsfreiheit "ein weltweites Menschenrecht"
Drei Fälle von Christenverfolgung wurden während der Kundgebung vorgestellt: Der iranische Pastor Behnam ist nach lebensgefährlichen Misshandlungen immer noch in Haft. Die katholische Arbeiterin Asia Bibi wurde in Pakistan zum Tode verurteilt, weil sie den Propheten Mohammed beleidigt haben soll, und lebt seit fünf Jahren im Gefängnis. Der von den Niederlanden abgelehnte Asylbewerber Jamaa Ait Bakrim sitzt in Marokko für 15 Jahre in Haft, weil der ehemalige Muslim zum Christentum übertrat. Außerdem wurde an den saudischen Blogger Raif Badawi erinnert, der zu 1.000 Peitschenhieben verurteilt wurde, weil er Christen und Muslime für gleichwertig hält.