Gedenken

Holz- und Stein-Mahnmal erinnert an Hamburger Feuersturm

05. August 2013 von Doreen Gliemann

Hamburg. "Erinnerung aufbrechen" heißt ein Mahnmal aus Holz und Stein, das am Freitag an der Außenfassade der Hamburger Hauptkirche St. Petri eröffnet wurde. Die Skulptur des Hamburger Künstlers Axel Richter (53) soll an den Feuersturm erinnern, dem im Sommer 1943 über 35.000 Hamburger zum Opfer fielen.

Das Kunstwerk wird bis Anfang November an der Kirche installiert bleiben. Eine Info-Tafel enthält Erläuterungen für Besucher und Passanten auf der Mönckebergstraße.

Richters Skulptur zeigt zerbrochene Marmorstücke aus dem Altar der zerstörten Nikolaikirche, deren Turm den alliierten Bomberpiloten der "Operation Gomorrha" 1943 als Zielpeilung diente. Ergänzt wird das Kunstwerk durch 18 schwarze Holzbalken, mit denen die Massengräber der Feuersturm-Opfer auf dem Ohlsdorfer Friedhof nach Stadtteilen geordnet markiert waren ("Stadtteilbalken"). Mit zwei neuen Douglasien-Hölzern, die aus dem Skulpturenpark vom "Haus am Schüberg" in Hoisbüttel stammen, schuf Richter einen Altar und die Andeutung eines Holzkreuzes.

Das Mahnmal steht zwischen einem Kunstdruck des Picasso-Bildes "Guernica" (1937) und der Dietrich-Bonhoeffer-Statue an der St. Petrikirche. Bonhoeffer habe sich bereits zwei Tage nach der sogenannten Machtergreifung Hitlers (1933) in der "Berliner Funkstunde" in "volle Konfrontation zum Nazi-Regime" begeben, sagte Hauptpastor Christoph Störmer. Der Picasso erinnere daran, dass der gnadenlose Luftkrieg auf rein zivile Ziele bereits mit dem Eingreifen der deutschen Legion Condor im spanischen Bürgerkrieg (1937) begonnen habe.

Der Bildhauer Axel Richter ist auch Initiator des Skulpturenprojektes "Netzwerk Sehnsucht" (<link http: www.kunst.haus-am-schueberg.de>www.kunst.haus-am-schueberg.de) im Kirchenkreis Hamburg-Ost. Die neue St. Petri-Skulptur entstand in Zusammenarbeit mit der Geschichtswerkstatt der Willi Bredel-Gesellschaft, dem Bramfelder Arbeitskreis Denk-mal, der Evangelischen Akademie Hamburg und der Hauptkirche St. Petri. Beteiligt waren auch die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Barbara Nitruch, der Bezirk Mitte und die Landeszentrale für politische Bildung.

Im Umfeld der Ausstellung des Mahnmals soll es in St. Petri diverse Veranstaltungen geben. So liest der Schauspieler Rolf Becker am 20. August (20 Uhr) Texte von Bonhoeffer und anderen. Die Lesung steht unter dem biblischen Motto: "Wer das Schwert nimmt, soll durch das Schwert umkommen" (Matthäus-Evangelium).

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