Neuer Erzbischof im Porträt

Im Michel durfte Heße sogar schon die Orgel spielen

Volksnah und kommunikativ: Stefan Heße bei seinem ersten Auftritt im Hamburger Mariendom
Volksnah und kommunikativ: Stefan Heße bei seinem ersten Auftritt im Hamburger Mariendom© epd-Bild

11. März 2015 von Timo Teggatz

Hamburg. Ein ungewöhnliches Kirchenfest wird am Sonnabend in Hamburg gefeiert: Stefan Heße wird als neuer Erzbischof in sein Amt eingeführt. Zuvor muss er aber erst noch zum Bischof geweiht werden. Ein Porträt zur Amtseinführung.

Ein Rheinländer leitet künftig das Erzbistum Hamburg. Für den Kölner Stefan Heße wird es vermutlich ein Kulturschock: Kein Karneval, kaum Katholiken und wenig Geld. Heße wird am kommenden Sonnabend, 14. März, ab 10 Uhr im St. Mariendom in sein Amt als Erzbischof eingeführt. Zuvor muss der Kölner Generalvikar allerdings noch zum Bischof geweiht werden. Mit seinen 48 Jahren ist Heße dann der bundesweit jüngste katholische Bischof.

Vom Norden weiß Heße noch nicht viel: Er habe zwar schon mal Urlaub in Mecklenburg und an der Nordseeküste gemacht, bekennt er freimütig. Dass Hamburg Deutschlands zweitgrößte Stadt sei, habe er jedoch vor seiner Ernennung nicht gewusst. Und seinen „rheinischen Singsang“ werde er auch nicht so schnell ablegen können. Das norddeutsche „Moin“ kommt ihm aber schon akzentfrei über die Lippen.

Vom reichen Köln ins arme Hamburger Erzbistum

Mit Stefan Heße bekommt das Erzbistum Hamburg einen volksnahen, kommunikativen Oberhirten, wie es schon sein Vorgänger Werner Thissen (76) war. Man könne Menschen nur dann vom christlichen Glauben überzeugen, wenn man ihnen als authentischer Christ begegnet, sagt Heße. Anders als HSV-Anhänger Thissen ist er allerdings kein Fußball-Fan, obwohl er im Schatten des Müngersdorfer Stadions des 1. FC Köln aufgewachsen ist. Der Verzicht auf den Kölner Karneval scheint ihm nicht sehr schwerzufallen. Er sei zwar ein Kölner Jung, bekennt er, aber nicht der „allerjeckste Karnevalist“. 

Für Heße ist der Umzug in den Norden eine große Umstellung: Statt mehr als zwei Millionen Katholiken wie im Erzbistum Köln haben Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg lediglich knapp 400 000 Mitglieder. Rund 40 Prozent der Rheinländer sind katholisch, im Norden nur rund sieben Prozent. Während die Katholikenzahl in West- und Süddeutschland allerdings sinkt, steigt sie im Norden aufgrund der Zuzüge leicht.

Das traditionsreiche Erzbistum Köln gilt mit einem Vermögen von mehr als drei Milliarden Euro als bundesweit reichste Diözese, dagegen ist das junge Erzbistum Hamburg recht arm. Dafür sind hier die Wege lang: Mit 32 500 Quadratkilometern ist Hamburg das flächenmäßig größte Erzbistum und mehr als fünf Mal so groß wie Köln. 

Treffen mit Bischöfin Fehrs – inoffiziell

Umgeben ist Heße im Norden meist von Evangelischen: Schleswig-Holstein hat mit knapp 60 Prozent den größten Protestanten-Anteil unter den Bundesländern. Die guten Beziehungen zur evangelischen Kirche wolle er fortführen, hat Heße bereits angekündigt. Wenn auch inoffiziell gab es bereits ein erstes Treffen mit Bischöfin Kirsten Fehrs im Rathaus. Bei einem Besuch im Michel hat Heße sogar als bisher erster Erzbischof seit Bestehen der Hauptkirche die Orgel gespielt.

Heße war nach Studium und Priesterweihe vier Jahre lang Kaplan in der Bergbauregion in Bergheim und übernahm dann verschiedene Aufgaben im Erzbistum Köln. Nach seiner Promotion wurde er als Generalvikar Verwaltungschef des Erzbistums. Nach dem Rücktritt von Kardinal Meisner vor einem Jahr leitete er das Erzbistum kommissarisch bis zur Einführung von Kardinal Rainer Maria Woelki im September 2014. Die Bäckerei seiner Eltern in Köln sei für ihn „die Schule des Lebens“ gewesen, sagt Heße.

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