Impulse der Reformation sichtbar machen
10. August 2012
Kiel. Im Jahr 2017 jährt sich Martin Luthers Thesenanschlag zum 500. Mal.
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) will dieses Jubiläum nutzen, um in vielfältiger Weise auf die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Reformation hinzuweisen. Unterstützt und koordiniert werden die zahlreichen Projekte und Aktionen künftig von Dr. Daniel Mourkojannis. Der 48-jährige Oberkirchenrat ist seit dem 1. August der Beauftragte für das Reformationsjubiläum in der Nordkirche.
Zu seinen Aufgaben gehören insbesondere die Information und Vernetzung begonnener Planungen in Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und Einrichtungen sowie die Beratung, Unterstützung und Koordinierung von Projekten mit Kulturträgern, Wissenschaft und anderen Einrichtungen des öffentlichen Lebens. Dabei wird der Theologe nicht zuletzt mit den dänischen Bistümern Ribe und Hadersleben zusammenarbeiten. Mourkojannis, bislang theologischer Referent im Dezernat für Theologie und Publizistik des Landeskirchenamtes der Nordkirche, freut sich auf die neue Herausforderung: „Es ist eine große Chance, mit den verschiedenen Ebenen der Kirchen, politischen Entscheidungsträgern, Kulturschaffenden und Wissenschaftstreibenden ins Gespräch zu kommen und gemeinsam Ideen und Projekte zu entwickeln. Ich bin überzeugt davon, dass wir in diesem Prozess sehr konkret feststellen werden, welchen wichtigen Einfluss der Glaube für die Entwicklung unserer Gesellschaft hat.“ So habe die Reformation entscheidende Impulse für die Vielfalt der Literatur, Musik und Kunst gegeben, so der Reformationsbeauftragte. „Diesen und anderen Impulsen nachzugehen und sie deutlich sichtbar zu machen – das ist eine spannende Aufgabe und eine große Chance zugleich.“ Oberkirchenrat Dr. Daniel Mourkojannis ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt in Kiel.
Bischof Gerhard Ulrich, Vorsitzender der Vorläufigen Kirchenleitung der Nordkirche: „500 Jahre Reformation – das ist nicht nur ein historisches Datum, das zum Erinnern ruft. Es ist eine Herausforderung an die evangelischen Kirchen, sich ihrer eigenen geistlichen Grundlagen immer neu zu vergewissern, sie darzustellen und deutlich zu machen, dass die Reformation weit mehr als nur ein kirchliches Ereignis ist. Wenn Martin Luther von der Freiheit eines Christenmenschen gesprochen hat, dann hat er damit nicht nur die Organisation Kirche gemeint, sondern immer auf die Verantwortung für die Welt verwiesen, die aus der Freiheit wächst.“ Das Ereignis sei überdies eine Herausforderung an die christlichen Kirchen insgesamt, die ökumenischen Beziehungen ernst zu nehmen und sich mit der konfessionellen Trennung nicht abzufinden, so Ulrich weiter. Gemeinsam mit den anderen evangelischen Landeskirchen werde die Nordkirche das Ereignis 2017 und die Zeit bis dahin nutzen, die Erinnerung an die Reformation wach zu halten. „Dazu wird der Beauftragte Dr. Mourkojannis für uns wichtige Impulse setzen.“
Gothart Magaard, Vorsitzender des Planungsausschusses der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland für die Reformationsdekade: „Mit der Einrichtung dieser Stelle zeigt die Nordkirche, wie wichtig es ihr ist, das Reformationsjubiläum auf allen Ebenen unserer Kirche in guter Weise zu begehen. Gemeinsam wollen wir uns nicht nur erinnern, sondern damit beschäftigen und öffentlich darstellen, was es bedeutet, heutzutage evangelisch-lutherisch zu sein. Ich freue mich sehr, dass wir mit Oberkirchenrat Dr. Daniel Mourkojannis einen kompetenten und erfahrenen Theologen für diese Stelle gewinnen konnten. Seine Aufgabe wird einerseits sein, innerhalb unserer Kirche Ideen zu geben und zu beraten.“ Gleichzeitig solle durch gemeinsame Projekte mit anderen gesellschaftlich relevanten Einrichtungen die kulturelle und geschichtliche Relevanz der Reformation für unsere Gesellschaft deutlich werden, so Magaard weiter. „Ich bin davon überzeugt, dass diese herausfordernde Aufgabe bei Herrn Dr. Mourkojannis in den besten Händen ist.“