Von Headsets für das Krippenspiel in Ahrenshagen bis zum „Wunder von Tribohm“

Johannes-Bugenhagenstiftung fördert 2017 fünf Projekte in Pommern

01. Februar 2017 von Annette Klinkhardt

Greifswald. Eine Mikrofonanlage mit Headsets, eine Truhenorgel, eine Ausstellung und ein Begegnungszentrum: Mit einer Gesamtsumme von 17 500 Euro fördert die Johannes-Bugenhagen-Stiftung dieses Jahr fünf Projekte im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis. Damit unterstützt die Stiftung zum nunmehr zehnten Mal kirchliche Projekte und Initiativen.

Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit steht dem Kuratorium der Stiftung vor. Der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche freut sich über die Vielfalt der Anträge, die die Kirchengemeinden eingereicht haben: „Die Anträge zeigen, wie wichtig es unseren Gemeinden ist, einladend zu sein und das Evangelium so zu verkündigen, dass es die Menschen in unserer Region erreicht. Wenn in einer Landgemeinde viele Senioren in den Gottesdienst kommen, ist eben eine Mikrofonanlage wichtig“. Die Stiftung unterstütze solche Anträge unbürokratisch, rasch und mit einem Wissen um die Situation der pommerschen Kirchengemeinden.

Die geförderten Projekte im Einzelnen: 

Gleich doppelt abgeräumt hat die Kirchengemeinde Ahrenshagen /Lüdershagen.

Ahrenshagen:

„Das Wunder von Tribohm“ möchte die Ahrenshagener Kirchengemeinde gerne in einer Ausstellung zeigen: Noch vor 20 Jahren war die alte Tribohmer Dorfkirche völlig marode und der historische Holzturm drohte wegzubrechen. Durch den Einsatz des Pastors und des Ehepaars Müller-Plathe aus Hamburg konnte die Kirche für eine Million Euro saniert werden. 2014 erhielt die damals 82-jährige Barbara Müller-Plathe für dieses Engagement das Ansgar-Kreuz der Nordkirche. Die Rettung ihrer Kirche will die Kirchengemeinde mit Rollplakaten und Vorher-Nachher-Bildern in der Tribohmer Kirche zeigen.

Die Bugenhagenstiftung unterstützt das Vorhaben mit 1500 Euro und begründet das im Förderbescheid: „Unserer Stiftung ist es sehr wichtig, dass kirchliches Leben gerade im dünn besiedelten und oft scheinbar vergessenen ländlichen Raum Heimat gibt. Die Dorfkirche von Tribohm hat Menschen wieder Heimat gegeben, und es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Projekt Menschen einladen wollen, diese Heimat nicht wieder zu vergessen.“

Lüdershagen:

1000 Euro erhält die Kirchengemeinde Lüdershagen, damit sie sich für ihre

St. Georgskirche eine Mikrofonanlage anschaffen kann. Besonders ältere Menschen klagten, dass sie gerade Aufführungen von Kindern kaum verstehen könnten, begründet Pastor Christhart Wehring die Notwendigkeit der Anschaffung. Abhilfe schaffen sollen neben der Mikrofonanlage spezielle Headsets, die die Kinder beispielsweise beim Krippenspiel tragen sollen. In ihrem Fördermittelbescheid schreibt die Stiftung: „Sie haben in Lüdershagen eine beachtliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen initiieren können. Das ist in solchen Dörfern ein wichtiger Impuls, denn den dort lebenden Christen wird damit die Botschaft vermittelt: Christliches Leben kann auch jenseits der großen Zentren der Welt gelebt werden. Gelungenen Projekten mit den Jüngsten in einer Kirchengemeinde kommt dabei eine wichtige Funktion zu.“ 

Ranzin:

5000 Euro Zuschuss erhält die evangelische Kirchengemeinde Züssow-Zarnekow-Ranzin erhält für eine Begegnungsstätte. Nachdem sich die Kirchengemeinde 2009 im Zuge der Gemeindefusion vom Pfarr- und Küsterhaus in Ranzin trennen musste, gibt es in der Nähe der Ranziner Kirche keine beheizten Gemeinderäume mehr, selbst Sanitärräume fehlen. Die Kirchengemeinde baut nun ein Wirtschaftsgebäude auf dem Friedhof zu einer Begegnungsstätte um. Diese soll als kleiner Gemeinderaum für Gottesdienste und kirchliche Veranstaltungen genutzt werden und das Miteinander mit der Kommune und dem Verein Kunst- und Natur e.V. in Steinfurth fördern. Die Stiftung begründet ihre Unterstützung: „Wir begrüßen das Vorhaben, die Kirchengemeinde mit ihren sinnstiftenden Angeboten in den Mittelpunkt des dörflichen Lebens zu rücken. Unserer Stiftung ist es wichtig, dass Kirchengemeinden als Orte lebendigen Glaubens in ihrem Umfeld wahrgenommen werden“.

Stralsund:

Bereits seit sechs Jahren spart die Kirchengemeinde St. Nikolai zu Stralsund für eine Truhenorgel. Das kleine Instrument ist durch seinen feinen Klag ideal, um die Gesänge der Gemeinde und den Chor zu begleiten. Auch für Chorreisen ist solch ein mobiles Instrument gut geeignet. Die Bugenhagenstiftung fördert die Anschaffung mit 5000 Euro, was die Stralsunder ihrem Traum ein gutes Stück näher bringt.

Opernale auf Tour:

5000 Euro Zuschuss erhält die Opernale für ihre Produktion zum Reformationsjubiläum 2017 „Käthe, Alwine, Gudrun – drei Frauen, drei Zeiten eine Wurzel“. In zehn Dorfkirchen im Küstenhinterland soll das Theaterstück aufgeführt werden. Es beleuchtet die Biografien von drei Frauen aus unterschiedlichen Epochen, deren Leben durch das protestantische Pfarrhaus geprägt wurde: Katharina von Bora, Alwine Wuthenow und Gudrun Ensslin. 2016 förderte die Stiftung das Projekt bereits schon einmal mit 5000 Euro. „Durch die Zuwendungen der Bugenhagenstiftung konnten wir den Schriftsteller Ulrich Frohriep damit beauftragen, das Theaterstück zu schreiben und einen Kompositionswettbewerb ausloben“, erzählt Henriette Sehmsdorf, die Leiterin der Opernale.

Die Johannes-Bugenhagen-Stiftung fördert seit 2008 das kirchliche Leben im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis. Dabei weiß sich die Stiftung dem Vermächtnis ihres Namensgebers, des pommerschen Reformators und Seelsorgers von Martin Luther, verpflichtet: In seinem Sinn möchte sie dazu beitragen, dass die frohe Botschaft des Evangeliums möglichst viele Menschen erreicht.

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