Protestantismus

Karl-Barth-Ausstellung in der Kieler Ansgarkirche

Pastor Dr. Stefan Holtmann hat die Ausstellung über Werk und Leben des Theologen Karl Barth in die Ansgarkirche geholt.
Pastor Dr. Stefan Holtmann hat die Ausstellung über Werk und Leben des Theologen Karl Barth in die Ansgarkirche geholt.© Jürgen Schindler, Kirchenkreis

26. Juni 2019

Eine Ausstellung in der Ansgarkirche setzt sich aktuell mit dem Theologen Karl Barth, seinem Leben und Werk auseinander. Begleitet wird sie von Vorträgen, einer Matinée sowie einem Gottesdienst zum Abschluss. Sie ist noch bis zum 7. Juli in der Ansgarkirche zu sehen: montags bis freitags jeweils zwischen 10 und 17 Uhr, sonnabends von 10 bis 14 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Fünfzig Jahre ist Karl Barth nun tot. Für die Evangelische Kirche in Deutschland ein Grund, 2019 zum Karl-Barth-Jahr auszurufen und eine Wanderausstellung mit dem Titel "Schweizer! Ausländer! Hetzer! Friedestörer!" zu konzipieren.

Karl-Barth-Jahr 2019

Pastor Dr. Stefan Holtmann hat sie in die Ansgarkirche an der Holtenauer Straße geholt. "Karl Barth hat immer versucht, das politische Geschehen zu begreifen und dann als Christ Position zu beziehen", sagt Holtmann. Der Pastor der Ev.-Luth. Heiligengeistkirchengemeinde hat sich wissenschaftlich mit dem Theologen auseinander gesetzt und findet, dass Barth nicht zuletzt in dieser Hinsicht eine Inspiration bis heute sein könne.

Als Christ auch politisch Position bezogen

So hat sich Barth ergisch gegen den Nationalsozialismus gestellt und Adolf Hitler bereits 1933 eine seiner Predigten zukommen lassen, in der er sich gegen die Misshandlung und Missachtung der Juden ausspricht. Später schaffte es der Theologe mit seinen kritischen Aussagen zur Wiederbewaffnung der Bundesrepublik und zum Kommunismus sogar auf die Titelseiten des "Spiegels" und des "Time Magazines".

Gleichzeitig war Barth ein brillanter Theologe, ein unermüdlicher Autor, dessen Hauptwerk, die unvollendete "Kirchliche Dogmatik" allein schon mehr als 9000 Seiten zählt. "Barth hat mit einer hohen Ernsthaftigkeit Antworten auf die Frage gesucht, wie es in unserer Zeit möglich ist, von Gott zu reden", erklärt Holtmann. Wie schwierig er diese Aufgabe empfand, beschrieb Barth in einem Vergleich. Das sei in etwa so, als wolle man einen Vogel im Flug zeichnen. Dieses Zitat und wie man von Gott heute reden kann, nimmt Pastor Holtmann auch als Überschrift für seine Predigt im Gottesdienst, am Sonntag, 7. Juli, um 10 Uhr in der Ansgarkirche.

Die Wanderausstellung

Auf den 16 Tafeln der Wanderausstellung kommt neben Werk und Wirken auch der Mensch Karl Barth nicht zu kurz. Über viele Jahre lebte er in einer Menage a trois, mit Ehefrau Nelly und seiner Geliebten Charlotte von Kirschbaum unter einem Dach. Selbst bezeichnete er dieses Verhältnis als "Notgemeinschaft" und empfand dies stellenweise wohl auch so. "Barth war nicht nur streitbar, sondern gleichzeitig fröhlich und humorvoll", schätzt Holtmann den Theologen.

Werdegang Karl Barths

Karl Barth wurde am 10. Mai 1886 in Basel geboren. Der Schweizer mit deutschem Pass lehrte bis 1935 Theologie an den Universitäten in Göttingen, Münster und Bonn. Er zählt zu den Verfassern der Barmer Theologischen Erklärung, einer Bekenntnisschrift, die bis heute Gültigkeit hat. Auf Druck der Nationalsozialisten zog Barth 1935 zurück in die Schweiz, wo er am 10. Dezember 1968 starb.

Das Begleitprogramm zur Ausstellung ist in einer Kooperation mit dem Landeskirchenamt und der Theologischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität Kiel entstanden.

Veranstaltungen in der Ansgarkirche an der Holtenauer Straße

Donnerstag, 4. Juli, 19 Uhr: Vortrag von Dr. Hartmut Rosenau (Uni Kiel) "Theologie (in) der Krise - Karl Barths ,Römerbrief' zwischen Expressionismus und Dogmatismus".

Sonntag, 7. Juli, 10 Uhr: Gottesdienst mit Dr. Stefan Holtmann zum Abschluss der Ausstellung "Den Vogel im Flug zeichnen - Von Gott reden in unserer Zeit".

Im Anschluss "Mozärtlichkeiten - Karl Barth über Wolfgang Amadeus Mozart. Betrachtungen, Lesungen und Klavierwerke." Eine Matinée mit Pastor i. R. Joachim Liß-Walther.

 

 

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