Bischof Abromeit: „Mit Erfahrung helfen, neue Wege in die Zukunft zu gehen“

Kay-Ulrich Bronk als Direktor des Prediger- und Studienseminars eingeführt

Propst Dr. Kay-Ulrich Bronk
Propst Dr. Kay-Ulrich Bronk© Klaus-Uwe Nommensen

24. Januar 2018 von Annette Klinkhardt

Ratzeburg. In einem Gottesdienst im Ratzeburger Dom ist Pastor Dr. Kay-Ulrich Bronk gestern Abend (23. Januar) in sein Amt als Direktor des Prediger- und Studienseminars der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) in Ratzeburg eingeführt worden. Der Greifswalder Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern, Dr. Hans-Jürgen Abromeit, der die Einführung vornahm, sagte in seiner Ansprache: „Die Nordkirche ist dankbar, dass wir mit Kay-Ulrich Bronk einen versierten, bewusst lutherischen Theologen zum Direktor des Predigerseminars berufen konnten. Er kennt die Kirche in Ost und West und bringt Leitungserfahrung mit. So kann er helfen, notwendige, neue Wege in die Zukunft zu gehen.“

Dr. Kay-Ulrich Bronk hat sein Amt als Direktor des Prediger- und Studienseminars, der Ausbildungsstätte für künftige Pastorinnen und Pastoren der Nordkirche, bereits 2017 angetreten. Er möchte „nicht nur über Kirche nachdenken, sondern Kirche vordenken“, wie er sagt. „Wir müssen uns jetzt schon fragen, wie wir auf künftige Herausforderungen reagieren wollen. Dafür ist Ratzeburg ein hervorragender Ort. Dadurch, dass sich hier die Vikarinnen, Pastoren und Mentorinnen aus allen Regionen der Nordkirche austauschen, können wir auch so etwas wie ein ‚Thinktank‘ der Nordkirche sein. Zusammen mit dem Pastoralkolleg, der Fort- und Weiterbildungsstätte für Pastorinnen und Pastoren der Nordkirche, können wir immens viel für das Gesicht und die Wahrnehmung der Kirche tun.“

Als Direktor des Predigerseminars möchte Kay-Ulrich Bronk Vikarinnen und Vikare „religiös sprachfähig“ machen. „Mit dem Vikariat hört die Frömmigkeit auf, Privatsache zu sein, sie wird öffentlich. Als Pastor werde ich gefragt, wie das denn ist mit Kreuzigung und Auferstehung. Hier müssen Pastorinnen und Pastoren auskunftsfähig sein mit ihrer Theologie und eben auch mit ihrer Frömmigkeit. Und was ich sage, sollen die Menschen nachvollziehen können“, sagt Kay-Ulrich Bronk. Er ist überzeugt: „Auf der Kanzel entscheidet sich immer noch in besonderer Weise die Glaubwürdigkeit von Kirche. Hier erkennen auch die Fernsten noch die Kirche auf Anhieb. Und für die ist das, was sie hier erleben, entscheidend dafür, wie ernst sie nehmen, was Kirche verkündigt. Wenn wir bei Beerdigungen, Taufen, Trauungen oder in den Sonntagsgottesdiensten die richtigen Worte finden und die Menschen sagen, da ist was dran, ich verstehe die Christenmenschen jetzt ein bisschen besser, dann haben wir als Kirche viel erreicht.“ 

Bei der Ausbildung künftiger Pastorinnen und Pastoren könne es nicht nur darum gehen, diese für ihr Examen zu schulen, betont Bronk: „Ich möchte unsere Vikarinnen und Vikare so ausbilden, dass sie im Stande sind, ihre Pastoraltheologie lebenslang weiterzuentwickeln. Ich empfehle ihnen, sich auch außerhalb von Kirche und Theologie Anregungen zu holen, ins Kino und ins Theater zu gehen, Romane zu lesen und Ausstellungen oder auch mal ein Fußballspiel zu besuchen. Das schult und erweitert die religiöse Sprachfähigkeit, und oft entdeckt man hier etwas, das einen Begriffe wie Gnade oder Sühne besser verstehen lässt.“

In Hamburg geboren, wuchs Kay-Ulrich Bronk in einer Familie auf, die, wie er sagt, zwar selbstverständlich in der Kirche war, aber ebenso selbstverständlich nicht am kirchlichen Leben teilnahm. „Religiosität war etwas hochgradig Intimes, worüber nicht gesprochen wurde“, erinnert er sich. Nach Studium und Vikariat arbeitete er als Gemeindepastor in Hamburg-Langenhorn und in Niebüll (Nordfriesland). In Hamburg wurde er aufgrund seiner Dissertation über ein Thema zur friedlichen Revolution in der DDR promoviert: „Ich habe die heimlichen Mitschnitte der Gebete von Friedrich Schorlemmer analysiert und bin der Frage nachgegangen, warum ausgerechnet die Kirche zum Sammelbecken für die Menschen wurde, die gegen das DDR-Regime protestierten.“ Von 2002 bis 2008 war Bronk theologischer Leiter und Geschäftsführer des Christian Jensen Kollegs in Breklum. Von 2008 bis zu seinem Amtsantritt in Ratzeburg im September 2017 wirkte er als Propst im Kirchenkreis Nordfriesland.

Hintergrund:

Das Prediger- und Studienseminar in Ratzeburg ist die Ausbildungsstätte für künftige Pastorinnen und Pastoren der Nordkirche, die sich nach dem Abschluss des Theologiestudiums im Rahmen eines knapp zweieinhalbjährigen Vikariats in der kirchengemeindlichen Praxis und am Prediger- und Studienseminar auf den Dienst im Pfarramt vorbereiten. Die Nordkirche hat ihre Kapazitäten für den Kirchlichen Vorbereitungsdienst (Vikariat) erhöht, so dass derzeit bis zu 40 Vikarinnen und Vikare pro Jahr die Ausbildung abschließen können.

Internet:

Prediger- und Studienseminar der Nordkirche: http://vikariat-nordkirche.de/

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