Religionen

Kieler Propst gratuliert türkischem Verein zum Minarett

21. April 2016 von Simone Viere

Der evangelische Kieler Propst Thomas Lienau-Becker hat dem türkisch-islamischen Kulturverein zur offiziellen Einweihung seines Minarettes im Stadtteil Gaarden beglückwünscht. Der 24 Meter hohe Turm an der Ulu Camii Moschee soll am Freitag (22. April) seiner Bestimmung übergeben werden. "Ich weiß, dass damit ein großer Wunsch der Gemeinde in Erfüllung geht", sagte Lienau-Becker.

Im Minarett gegenüber den Werkstoren der Werft ThyssenKrupp Marine Systems sieht der Propst eine Würdigung der Menschen aus der Türkei, die ihren Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt und des Landes geleistet haben.

Lienau-Becker bezeichnete die Ulu Camii Moschee als eine Einrichtung, die sich aktiv am interreligiösen Dialog und der Gestaltung des Zusammenlebens in Kiel beteiligt. "Sie vertritt einen Islam, der Teil unserer Gesellschaft sein will", sagte er.

Aktiv im interreligiösen Dialog

Gleichzeitig nimmt der Kieler Propst auch kritische Stimmen zur Einweihung des Minarettes ernst. "Es ist ungewohnt für uns, nicht mehr die einzige, unsere Gesellschaft prägende Religion zu sein und für viele Christinnen und Christen auch schmerzhaft", sagte der evangelische Theologe. Wenn Menschen, die den Bedeutungsverlust des Christentums beklagen, sich selbst mehr in den christlichen Kirchen engagierten und einbrächten, "würde mich das sehr freuen".

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