Bischof Abromeit begrüßt Nordkirchen-Partner aus aller Welt in Stralsund

„Kirche für und mit den Menschen in Vorpommern“

Gemeinsam mit Vertretern des Pommerschen Kirchenkreises begrüßte Bischof Abromeit (oben, Mitte) die weitgereisten Gäste aus Kasachstan, Indien, England, Estland und den Philippinen
Gemeinsam mit Vertretern des Pommerschen Kirchenkreises begrüßte Bischof Abromeit (oben, Mitte) die weitgereisten Gäste aus Kasachstan, Indien, England, Estland und den Philippinen© PEK/Sebastian Kühl

14. September 2015 von Annette Klinkhardt

Stralsund. Fünf Vertreter von Kirchen aus aller Welt begrüßte Dr. Hans-Jürgen Abromeit (Greifswald), Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) heute (14. September) in Stralsund. Unter dem Motto „Kirche für und mit den Menschen in Vorpommern“ sprach Bischof Abromeit über Gerechtigkeitslücken in unserer Region und gab Beispiele dafür, wie die Kirche Menschen unterstützt, die Unrecht erlebt haben oder sozial benachteiligt sind.

Kirchenamtsleiterin Oxana Jakowlewa aus Kasachstan, Eva-Liisa Luhamets aus Estland, Pastor Samuel Logan Ratnaraj aus Indien, Pastor Keith Lumsdon aus England und Pastor Henry Paul Roa von den Philippinen bleiben vier Tage in Stralsund, besuchen verschiedene Einrichtungen des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises (PEK) und des Kreisdiakonischen Werks, feiern Gottesdienste und lernen Christinnen und Christen aus Vorpommern kennen. Der Aufenthalt ist Teil der ersten  Partnerkirchenkonsultation der Nordkirche vom 12. bis zum 20. September. Rund 60 Delegierte aus nahezu allen Partnerkirchen weltweit sind derzeit in den verschiedenen Kirchenkreisen der Nordkirche unterwegs und tauschen sich anschließend bei einer Tagung in Breklum (Nordfriesland) aus. Das Motto der Begegnung lautet „Gemeinsam den Weg der Gerechtigkeit gehen.“

Bischof Abromeit: „Tiefsitzendes Gefühl von Ungerechtigkeit“ 

In seinem Vortrag über Gerechtigkeitslücken in unserer Region zählte Bischof Abromeit historische Erfahrungen auf, die bis heute nachwirken: „Viele Menschen in unserer Region leiden unter einem tiefsitzenden Gefühl der Ungerechtigkeit: Innerhalb eines halben Jahrhunderts haben sie zwei tiefgreifende Systemwechsel miterlebt, ohne darauf groß Einfluss nehmen zu können: Auf den Nationalsozialismus folgte im sowjetisch besetzten Bereich Deutschlands der Kommunismus mit seiner Planwirtschaft, nach der Wende die Demokratie mit ihrer freien Marktwirtschaft. Als bloße ‚Manövriermasse‘ haben sich viele Menschen gefühlt, ohne darüber sprechen zu dürfen.“ Vielen Menschen erschiene auch die Wende vor 25 Jahren sehr ambivalent: „Was ist die Freiheit wert, wenn man keine Möglichkeiten sieht, sie zu gestalten?“ Als Beispiele für Kirchengemeinden auf der Seite dieser Menschen nannte er Projekte, die Menschen zum Erzählen bringen und so dazu beitragen, der „stummen Generation“ ihre Sprache zurückzugeben.

Abromeit ging in seinem Vortrag auf die Werftenkrise und ihre Folgen für die Menschen in der Region Stralsund ein. Nach der Insolvenz 2012 haben dort drei Viertel der ehemals 1800 Beschäftigten ihre Stelle verloren. „Wir Menschen brauchen nicht nur ein Einkommen, um unser Auskommen zu finden, sondern wir brauchen Arbeit, um das Gefühl zu entwickeln, etwas beizutragen für das Ganze, nicht unnütz zu sein. Die Erfahrung gebraucht zu werden, ist genauso wichtig wie die Erfahrung, geliebt zu werden. Wenn wir Menschen diese Erfahrungen vorenthalten, versündigen wir uns an ihnen“, sagte Abromeit. Während der Werftenkrise habe die Kirche mit Friedensgebeten und dem Angebot von Seelsorgegesprächen erkennbar an der Seite der Werftarbeiter und ihrer Familien gestanden.

Am heutigen Montagnachmittag (14. September) besuchen die Gäste aus aller Welt zusammen mit Matthias Tuve, dem Ökumenepastor des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises, Christine Deutscher, dessen Flüchtlingsbeauftragten und Petra Breuer von der Migrationsberatung des Kreisdiakonischen Werkes Stralsund das Nachbarschaftszentrum der Auferstehungskirche in Grünhufe und das Mehrgenerationenhaus.

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