Kirchenbücher-Archive: Forschen in der Familiengeschichte
24. August 2020
"Wo komme ich her?" Diese Frage stellt sich fast jeder Mensch im Laufe seines Lebens, und so beginnt er in seiner Familiengeschichte zu forschen. Dabei ist eine Quelle von großer Wichtigkeit: die Kirchenbücher. Sie werden nun nach und nach auch als digitale Archive zugänglich.
Kirchenbücher gibt es etwa seit der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts - in ihnen werden vor allem Amthandlungen eingetragen, also Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten und Beerdigungen. Und über diese lässt sich häufig sehr gut herausfinden, wer die Vorfahren sind und wo sie gelebt haben. Vor der Einführung der staatlichen Standesämter im 19. Jahrhundert wurden in den Kirchenbüchern sogar noch eine Reihe an Informationen mehr eingetragen, zum Beispiel Pockenimpfungen oder Notizen zum Zeitgeschehen.
Familienhistorisches, heimatkundliches und wissenschaftliches Interesse
So sind alte Kirchenbücher schon immer von familienhistorischen, heimatkundlichen, aber auch wissenschaftlichem Interesse gewesen - und das hat seine Spuren auf den Dokumenten hinterlassen. Um die Bücher zu schonen, aber trotzdem zugänglich zu machen und ihre Informationen zu sichern, werden die Kirchenbücher in der Nordkirche nach und nach abgefilmt bzw. digitalisiert.
Landeskirchliches Archiv und Kirchenbuchportal Archion geben Hinweise
Zu den sicherungsverfilmten Kirchenbüchern gehören inzwischen zum Beispiel die des ehemaligen Kirchenkreises Flensburg oder Eiderstedt, über die das Landeskirchliche Archiv eine Übersicht erstellt hat und die dann in den jeweiligen Kirchenkreisarchiven eingesehen werden können. Eine Reihe an Kirchenbüchern sind auch schon im Kirchenbuchportal Archion einsehbar, darunter etwa die Militärkirchenbücher und die Kirchenbücher aus Hinterpommern.
Und es werden stetig mehr: Auf Archion sind bereits mehr als 100 000 Kirchenbücher aus ganz Deutschland sowie den ehemals deutschen Ostgebieten zu finden. Eine Suche geht damit einfach von zu Hause. Aber es kann auch in den Lesesälen des Landeskirchlichen Archivs nach Voranmeldung gegen Gebühr Einsicht in das Kirchenbuchportal genommen werden.