Kirchenfrauen fordern bezahlte „Sorgearbeit“
24. Februar 2015
Kiel. Die Frauensynode der Nordkirche hat eine bezahlte „Sorgearbeit“ für Frauen gefordert, die sich privat in ihren Haushalten um Kinder, Alte und Hilfsbedürftige kümmern. Dieses Ziel ist in einer Resolution festgehalten.
"Wer im Privaten sorgen und pflegen will, soll ebenso bezahlt und abgesichert sein wie erwerbstätig Sorgende", heißt es in einer am Dienstag in Kiel veröffentlichten Resolution. Die finanzielle Grundlage hierfür müsse wie in Skandinavien aus Steuern auf alle Einkommensarten geschaffen werden.
Die verabschiedete Resolution ist an die Nordkirche und politisch Verantwortliche in den drei Bundesländern gerichtet. In dem einstimmig verabschiedeten Papier werden bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlungen von Menschen angemahnt, "die professionell sorgen". Hierzu zählen beispielsweise Altenpfleger oder Erzieherinnen in Kindertagesstätten. "Sorge ist keine Ware", heißt es in der Resolution. Mit dem Versorgen von abhängigen Menschen dürften weder Profite erwirtschaftet werden noch dürfe diese Arbeit der Zeittaktung unterliegen.
Standpunkt in den öffentlichen Diskurs einbringen
Insgesamt fordert die Frauensynode eine "deutliche Verkürzung der Erwerbsarbeitszeit für alle bei finanzieller Absicherung". Die Nordkirche solle diese Forderungen in einen breiten öffentlichen Diskurs einbringen. Zur Frauensynode gehören Delegierte aus Kirchenkreisen, Gemeinden sowie Diensten und Werken in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Sie tagt zweimal im Jahr und berät frauen-, gesellschafts- und kirchenpolitische Themen.