Kirchenkonvent von mehr als 40 internationalen Gemeinden im Norden gegründet
25. Juni 2022
Hamburg. Mehr als 40 internationale Gemeinden haben heute, Samstag den 25. Juni, mit einem Gottesdienst in Hamburg einen Kirchenkonvent auf dem Gebiet der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) gegründet. Gemeinsam haben sie eine Urkunde unterzeichnet.
„Wir sind ein freies Netzwerk christlicher Gemeinden aus aller Welt, das im Geist der weltweiten Ökumene miteinander verbunden ist und zusammenarbeitet“, heißt es dort. „Wir bringen unsere Frömmigkeit, unsere Tradition und unsere kulturelle Identität in den Internationalen Kirchenkonvent ein. Die Erfahrungen unserer Mitgliedskirchen sind eine Bereicherung für uns“, würdigt der Text weiter.

Die Geistlichen und Mitglieder der Gemeinden haben Wurzeln in Afrika und Asien, sie bilden ein breites ökumenisches Spektrum aus katholischen, orthodoxen, evangelisch-historischen und neueren Kirchen evangelischer Prägung, wie Freikirchen oder Pfingstkirchen, ab. Für die Nordkirche hat Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt die Gründungsurkunde unterzeichnet. „Alle Gemeinden, die heute hier einen Schritt aufeinander zugehen, tun dies aus einem bestimmten Grund: weil sie immerzu und unermüdlich und geduldig Brücken bauenfür Menschen. Brücken zwischen den Konfessionen, Brücken in die Gesellschaft, Brücken zwischen Nachbar:innen, sprachliche Brücken, auch Brücken zum Glauben an Jesus Christus“, betonte sie in einem Grußwort in der Erlöserkirche in St. Georg.

„Für die internationalen Gemeinden bedeutet dieser Konvent eine starke gleichberechtigte Gemeinschaft, auch mit der großen Landeskirche, die viel mehr Mitglieder hat“, erläuterte Prince Ossai-Okeke, Referent für Internationale Gemeinden der Nordkirche, und weiter: „Aber gemeinsam können wir eine starke Stimme für christliche Werte sein und für eine gelingende Zivilgesellschaft.“ Die Landesbischöfin sagte weiter: „Diese Gemeinsamkeit ist ein Zeichen der Hoffnung in einer Welt, in der sich Menschen nach Frieden und Gemeinschaft, Gerechtigkeit und Versöhnung sehnen!“

Die Pastorinnen und Pastoren und auch die Mitglieder internationaler Gemeinden leben meist seit vielen Jahren in Norddeutschland, manche teilen sich für Gottesdienste Kirchenräume mit landeskirchlichen Gemeinden, andere haben nur Lagerhallen gemietet. Sie sind ausschließlich auf Spenden angewiesen, da sie keine Kirchensteuern erhalten, viele ihrer Mitglieder allerdings sind formal Mitglieder der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Der Internationale Kirchenkonvent ist offen für die Aufnahme weiterer Gemeinden.