Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen

Kita-Verband will Kindergärten zu Familienzentren ausbauen

Aufwachsen mit Gott - dieser Ansatz gilt in allen Evangelischen Kitas. Mit Familienzentren will der Kita-Verband sein Angebot ausweiten und stärken
Aufwachsen mit Gott - dieser Ansatz gilt in allen Evangelischen Kitas. Mit Familienzentren will der Kita-Verband sein Angebot ausweiten und stärken© epd-bild / Rolf Zöllner
© epd-bild / Rolf Zöllner

14. Mai 2013 von Doreen Gliemann

Rendsburg. Der Verband Evangelischer Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein (VEK) strebt eine flächendeckende Versorgung mit Familienzentren an. Sie sind ein Zusammenschluss oder eine enge Kooperation von Kindergarten, Eltern-Schule, Jugendarbeit, Familienbildung und Erziehungsberatung unter einem Dach. Vielfach könnten Kirchengemeinden dazugehören oder sogar Trägerinnen dieser Einrichtungen sein, sagte VEK-Geschäftsführer Markus Potten am Montag nach einer Fachtagung in Rendsburg.

Der Evangelische Kita-Verband will auf die veränderte Situation rund um die Kindertagesstätten reagieren. Immer mehr Kitas würden zu Anlaufstellen für die ganze Familie, sagte Potten. Viele Kitas seien gut vernetzt mit Kirchengemeinden oder kirchlichen Einrichtungen. Beratungsangebote gebe es oft bereits in den Kindergärten. Die Träger von Kindergärten sollten nicht auf finanzielle Zusagen des Staates warten, sondern möglichst schnell mit die Aufbau von Familienzentren beginnen. 

"Kirchengemeinden oder kirchliche Einrichtungen können Impulsgeber für Kitas sein"

Pastorin Margit Baumgarten von der Fachstelle Familien der Nordkirche mahnte, dass auch bei einem schnellen Aufbau der Staat nicht aus seiner Verantwortung entlassen werden dürfe. Auch bei einem großen Einsatz von Ehrenamtlichen müssten trotzdem finanzielle Ressourcen bereitgestellt werden. Insgesamt würden Kirchengemeinden oder kirchliche Einrichtungen gute Voraussetzungen haben, um bei Familienzentren mitzuwirken oder sogar Impulsgeber zu sein.

In einem Positionspapier verweist der VEK auf Beispiele von Aufbau und Förderung von Familienzentren. So werden beispielsweise in Hamburg seit 2007 insgesamt 36 Eltern-Kind-Zentren mit je bis zu 50.000 Euro jährlich gefördert. Im Kreis Schleswig-Flensburg sollen noch in diesem Jahr an vier Modellstandorten Familienzentren entstehen. Jeder Standort erhält vom Kreis jährlich 25.000 Euro Zuschuss. Weitere Familienzentren gibt beispielsweise in Eckernförde-Borby, Lübeck und Schwarzenbek. In Eckernförde-Borby war die Kirchengemeinde von Anfang an aktiv dabei. 

Der VEK vertritt die Interessen von rund 600 Kitas in evangelischer Trägerschaft. Die Einrichtungen sind mit rund 32.000 Kita-Plätzen größter Anbieter in Schleswig-Holstein. Insgesamt gibt es 1.640 Kindertagesstätten mit 94.400 Plätzen.

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