Bericht der Landesbischöfin eröffnet 18. Tagung der II. Landessynode

Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt: „Offen für neue Chancen und Entwicklungen“

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt bei ihrem Bericht vor der Synode.
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt bei ihrem Bericht vor der Synode.© Susanne Hübner, Nordkirche

28. September 2023 von Dieter Schulz

Den Auftakt der 18. Tagung der II. Landessynode der Nordkirche bildete am Donnerstag (28. September 2023) der Bericht von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Die Landesbischöfin rückte die Erfahrungen zahlreicher Vor-Ort-Besuche in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen.

Schwerin / Lübeck-Travemünde. Im Fokus des Eröffnungstages der 18. Sitzung der II. Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland stand am Donnerstag (28. September 2023) der Bericht von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Einen großen Raum nahmen dabei die Erfahrungen der Landesbischöfin aus zahlreichen Vor-Ort-Terminen und ihrer Besuchsreise zu Kooperationsprojekten von verfasster Kirche und Diakonie ein. „Wer in Gottesdiensten neue Lebenskraft und Gemeinschaft erfahren hat, kann und wird nicht achtlos sein für andere, die ebenso beides für ihr Leben erhoffen“, betonte die Landesbischöfin. Sowohl in der Praktischen Theologie als auch in den Evangelischen Landeskirchen werde gegenwärtig nach einer engeren Vernetzung von Diakonie und Kirche gefragt, erklärte Kristina Kühnbaum-Schmidt. Diese Kooperation komme jedoch kaum über Ankündigungen hinaus. Daher sei ihre gegenwärtige Besuchsreise, so die Landesbischöfin, Teil eines diakoniewissenschaftlichen Forschungsprojekts unter Federführung von Prof. Dr. Uta Pohl-Patalong (Kiel) und Prof. Dr. Tobias Braune-Krickau (Greifswald) mit dem Ziel, Bedingungen für ein Gelingen und auch für ein Scheitern sozialräumlich ausgerichteter Kooperation von Kirche und Diakonie zu identifizieren.

Gemeinsam etwas bewegen und verändern

Ob beim Delphi-Projekt in Kropp, der Husumer Tafel, den Ahrensburger Werkstätten, dem Quartierprojekt am Spannkamp oder der „Kirche auf dem Veddel“ - wichtig für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sei, so fasste die Landesbischöfin ihre Erfahrungen aus den Vor-Ort-Besuchen zusammen, dass sich engagierte Menschen zusammenfinden, die gemeinsam etwas bewegen und verändern wollen. „Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Sozialraum ist wichtig, auf der man aufbauen kann, wenn es neue Herausforderungen gibt, die keiner der Partner alleine meistern kann“, betonte Kristina Kühnbaum-Schmidt. Nur wer erkenne, dass sich die Gesellschaft verändere und auch Sozialraum und Kirche Teil dieser Veränderungen sind, könne offen sein für neue Chancen und Entwicklungen, die sich aus dem demografischen, wirtschaftlichen und städtebaulichen Wandel ergeben, so die Landesbischöfin in einem ersten Fazit ihrer Besuchsreise.

Kontakt, Austausch und Gespräch im Mittelpunkt

Dankbar zeigte sich Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, dass im Jahr „mehr oder weniger nach Corona“ wieder Begegnungen möglich waren, Kontakt, Austausch und Gespräch wieder im Mittelpunkt stehen konnten. So ist auch die gemeinsam mit Pröpstin Britta Carstensen entwickelte Idee für eine konzentrierte Besuchszeit in einer Region entstanden: „Eine Woche Landesbischöfin vor Ort“. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt hat im Juli eine Woche in Waren/Müritz gewohnt, dort selbst und im näheren und weiteren Umfeld Gemeinden, Kirchengemeinderäte und Einzelpersonen besucht. „Wie insbesondere die Kirchengemeinden dort, wo in den ländlichen Bereichen die Infrastruktur deutlich ausbaufähig ist, für Gemeinschaft sorgen, auf andere zugehen, kann man nur mit größter Wertschätzung wahrnehmen und bestärken“, fasste die Landesbischöfin ihre Erfahrungen zusammen.

Sorge vor „weißen Flecken“

Dagegen sehe sie mit großer Sorge, so Landesbischöfin, dass im ganzen Land die Zustimmung zu rechtspopulistischen und auch zu rechtsradikalen und völkischen Positionen gestiegen ist. Demokratischen Parteien falle es immer schwerer, Kandidatinnen und Kandidaten für politische Ämter zu finden, einige würden dabei sogar von „weißen Flecken“ sprechen, sagte Kristina Kühnbaum-Schmidt. „Lassen Sie uns tun, was in unseren Kräften steht, um Demokratie, Engagement für Gemeinwohl zu stärken und diejenigen zu unterstützen, die sich dafür zur Verfügung stellen und vor Ort als engagierte Vertreterinnen und Vertreter unserer Demokratie Verantwortung übernehmen. Nur demokratische Gesellschaften können Menschenwürde und Menschenrechte, zu denen auch die Religionsfreiheit gehört, verlässlich garantieren“, so die Landesbischöfin. Sie kündigte an, das Thema beim nächsten Gesamtkonvent der Pröpstinnen und Pröpste erneut zur Sprache zu bringen.

Die 18. Tagung der II. Landessynode

Die 18. Tagung der II. Landessynode findet von Donnerstag, 28. September, bis Sonnabend, 30. September, statt. Am erste Beratungstag stehen neben den Berichten von Kristina Kühnbaum-Schmidt als Landesbischöfin sowie als Vorsitzende der Kirchenleitung noch ein Zwischenbericht zum Zukunftsprozess der Nordkirche sowie die Erste Lesung des „Kirchengesetz zur Berücksichtigung der Geschlechtervielfalt in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland“ auf der Tagesordnung.

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