„Die Liebe Gottes zur Orientierung im eigenen Leben machen“

Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt predigte bei der Greifswalder Bachwoche

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt© Marcelo Hernandez, Nordkirche

21. Juni 2019 von Petra Döllefeld / Stefan Döbler / Annette Klinkhardt

Greifswald/Schwerin. Die Predigt zur Geistlichen Morgenmusik im Rahmen der 73. Greifswalder Bachwoche hielt heute (21. Juni) im Dom St. Nikolai Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).

Für die am Pfingstmontag in ihr Amt eingeführte Landesbischöfin war es zugleich die erste Gelegenheit, an dem traditionsreichen Festival geistlicher Musik im Norden mitzuwirken.

Im Zentrum der Predigt stand die Kantate „Also hat Gott die Welt geliebt“ von Johann Sebastian Bach (BWV 68). Der Komponist hatte sie in Leipzig für den zweiten Pfingsttag geschrieben und 1725 zum ersten Mal aufgeführt. In Greifswald erklang sie an diesem Morgen unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Schneider, Direktor des Instituts für Kirchenmusik und Musikwissenschaft der Universität Greifswald.

Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt ging in ihrer Predigt auf die Worte aus dem Johannesevangelium ein, denen die Kantate ihren Namen verdankt: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Joh 3,16)

Gericht: Uns wahrhaftig selbst ansehen – und dabei neu und anders werden

„Weil Gott uns zu seinen Nächsten macht, deshalb sind wir auch einander Nächste“, sagte die Landesbischöfin, „Nächste, die füreinander einstehen. Die auf Not, Verzweiflung und Angst anderer mit der klaren Ansage reagieren: ‚Da bin ja noch ich – da sind ja noch wir!‘“ So würden Menschen einander zeigen, „dass sie die Liebe Gottes zu allen Menschen zur Orientierung in ihrem eigenen Leben machen“, so Kühnbaum-Schmidt. „Mit all dem, was wir Menschen an Liebe in das Leben auf dieser Erde einbringen, mit all dem, was wir Menschen zu Gottes Liebe zu uns beitragen, zeigen wir unser Vertrauen auf Gottes uns geltende Liebe. Mit anderen Worten: Unseren Glauben an ihn. Unseren Glauben an Christus.“

Mit Blick auf Worte der Kantate zum Bild vom Jüngsten Gericht betonte die Landesbischöfin: „Einmal kommt alles ans Licht, was zwischen Gott und mir, was zwischen mir und meinen Mitmenschen steht. Aber: Wenn das, was und wie wir wirklich sind, einmal wirklich ans Licht kommen kann, ohne dass wir dabei in Scham und Schuld versinken müssen, dann tritt es zu Tage vor Christus. Denn weil er uns liebt, unbeirrbar liebt, kommen wir in die Lage, uns wirklich und wahrhaftig selbst anzusehen und die Wahrheit über uns zu erkennen. Und dann können wir neu und anders werden. Heilmachen und zurechtbringen, was wir anderen und uns selbst angetan haben.“

Hintergrund: Greifswalder Bachwoche

Die 73. Greifswalder Bachwoche vom 17. bis zum 23. Juni steht unter dem Motto „Zwischentöne“. An insgesamt sieben Tagen können Besucherinnen und Besucher über 40 musikalische Veranstaltungen erleben, darunter zum Beispiel das Oratorium „Groß ist Gottes Herrlichkeit“ von Gerard Bunk (1888 - 1958). Der Greifswalder und der Lübecker Domchor führen es gemeinsam auf: morgen (22. Juni) um 20 Uhr im Greifswalder Dom St. Nikolai und am Sonntag (23. Juni) um 18 Uhr im Dom zu Lübeck.

Trägerin der Bachwoche ist die Nordkirche – in Kooperation mit der Universität Greifswald im Zusammenwirken mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern, der Universitäts- und Hansestadt Greifswald und dem Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis als Unterstützer. Zudem arbeiten die Organisatoren der Bachwoche mit den örtlichen Kirchengemeinden St. Jacobi, St. Marien und St. Nikolai zusammen sowie mit der Gesellschaft zur Förderung der Greifswalder Bachwoche e. V. und weiteren Partnern.

Bereits 1946, ein Jahr nach Ende des Zweiten Weltkriegs, fanden auf Initiative und organisiert von Landeskirchenmusikdirektor Hans Pflugbeil und seiner Frau, der späteren Kirchenmusikdirektorin und Honorarprofessorin Annelise Pflugbeil, die ersten „Bach-Tage“ statt. Damit ist die Greifswalder Bachwoche das älteste Musikfest in Mecklenburg-Vorpommern. In der Folge entwickelte sich daraus ein Musikfestival, das alljährlich mehr als 10.000 Besucher anzieht.

Im Festgottesdienst zum Abschluss der Bachwoche im Dom St. Nikolai am 23. Juni, 10 Uhr, predigt der Greifswalder Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche, Dr. Hans-Jürgen Abromeit.

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