Landesbischöfin zum Sonntag Judika: „Gemeinsamer Auftrag an jede und jeden von uns“
04. April 2019
Hamburg/Schwerin. Zahlreiche Kirchengemeinden der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) laden am Sonntag Judika (7. April), zu Gottesdiensten zum Thema „Gerechtigkeit und Schöpfung“ ein.
Bereits zum fünften Mal hat das Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche gemeinsam mit Engagierten aus Kirchenkreisen sowie Expertinnen und Experten einen besonderen Judika-Gottesdienst zu Fragen von Recht und Gerechtigkeit initiiert und stellt Konzeption und Material dazu bereit.
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt: „Die Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung ist ein gemeinsamer Auftrag an jede und jeden Einzelnen von uns und an unsere Kirche. Wir dürfen nicht nachlassen, uns für mehr Klimagerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Natur- und Umweltschutz sowie faire Wirtschafts- und Handelsbeziehungen einzusetzen. Das Thema bewegt die Menschen und mobilisiert alle Generationen. Das zeigen auch die weltweiten Freitags-Demonstrationen, bei denen sich Jugendliche seit Monaten weltweit engagieren. Wir brauchen auch in Zukunft gemeinsame Zeichen und Aktionen. Ich freue mich, dass am Sonntag Judika so viele Gemeinden in der Nordkirche mit Gottesdiensten und Veranstaltungen Gerechtigkeit und Schöpfungsverantwortung in den Blick nehmen.“
Dazu hat das Zentrum für Mission und Ökumene ein Materialheft mit Hintergrundtexten, Predigtentwürfen, Liedern, Gebeten, Praxistipps und Links für Gemeinden erstellt.
Die zuständige Referentin im Zentrum für Mission und Ökumene, Anne Freudenberg: „Anhaltend hohe Temperaturen haben den Sommer 2018 auch in Norddeutschland geprägt. Die Landwirtschaft musste schwere Verluste in Kauf nehmen. Der Klimawandel bedroht hier vor Ort, aber vor allem im globalen Süden Menschen, Tier- und Pflanzenwelt. Unsere Wirtschafts- und Lebensweise hat Folgen für das Leben auf der ganzen Erde“, erläuterte sie.
Die Nordkirche hat 2015 als erste evangelische Landeskirche in Deutschland ein Klimaschutzgesetz beschlossen. Daraufhin wurden unter anderem ein Klimaschutzbüro eingerichtet und in Kirchenkreisen Klimaschutzmanager und -managerinnen eingestellt, die bei der energetischen Sanierung von Gebäuden im Besitz der Kirchen, ökofairer Beschaffung und der nachhaltigen Bewirtschaftung von kircheneigenen Grundstücken unterstützen. Auch die Ökumenischen Arbeitsstellen der Kirchenkreise initiieren gemeinsam mit Kirchengemeinden Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen.
Hintergrund:
Der Name „Judika“ entstammt der lateinischen Übersetzung des Eingangspsalms im Gottesdienst für den 5. Sonntag der Passionszeit, der mit den Worten „Gott, schaffe mir Recht!“ beginnt. Traditionell geht es in Gottesdiensten an diesem Sonntag darum, wie Christen und Christinnen ihr Leben an Gottes Handeln und Gebot ausrichten, sowie um Recht und Gerechtigkeit.
In diesem Jahr wird die landeskirchliche Kollekte anlässlich des Sonntags Judika für Projekte der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Papua-Neuguinea, Partnerkirche der Nordkirche im westlichen Pazifik, gesammelt. Das Zentrum für Mission und Ökumene in der Nordkirche pflegt langjährige Beziehungen in diese Region, in der fehlende gesundheitliche Versorgung, Bildungsmangel, Raubbau an Natur und Rohstoffen und auch der Klimawandel die Menschen besonders hart treffen. Die Partnerkirche in Papua-Neuguinea investiert vor allem in die Entwicklung ländlicher Strukturen und Bildung (Spendenkonto: Zentrum für Mission und Ökumene, Projekt 3001, IBAN: DE77 520 604 100 000 111 333, BIC: GENODEF1EK1, Evangelische Bank).
Der NDR überträgt am Sonntag (7. April) ab 10 Uhr auf NDR Info einen Radiogottesdienst aus der Verheißungskirche in Hamburg-Niendorf zum diesjährigen Judika-Themenschwerpunkt.